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Laura schnappt den Fuchsschwanz

13-Jährige gewinnt traditionelle Meutejagd des Reitervereins Sundern-Spexard

Gütersloh-Spexard (GG). »Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde«, besagt ein altes Sprichwort. Sichtbar wurde dies am Samstag bei der traditionellen Fuchsjagd des Reitervereins Sundern-Spexard. Die 40 Reiter hatten beim Fuchsschwanzgreifen eine Menge Spaß mit ihren Pferden.

Seit der Gründung des Vereins 1952 wird diese offene Veranstaltung durchgeführt. Seit 1978 sogar regelmäßig einmal im Jahr. Mit dem Begriff Fuchsjagd wird allgemein zwar eine Reitjagd auf Füchse verstanden, da dies aber in Deutschland seit vielen Jahren verboten ist, jagen die Reiter natürlich keinen echten Fuchs.
Die Fuchsjagd des RV Sundern-Spexard war ein anspruchsvoller Ausritt einer großen Gruppe im Gelände. Die »Jagdteilnehmer« verfolgten dabei die Fuchsmajorin des RV Sundern-Spexard, Anke Buchholz, und die Gäste-Fuchsmajorin Karen Raum aus Steinhagen, die beide jeweils einen Fuchsschwanz an ihrer rechten Schulter angeheftet hatten und zusammen mit zwei Begleitern unter der Leitung von Otto Drücker voraus geritten waren. Nach einigen Minuten folgte das 40-köpfige Teilnehmerfeld, das in zwei Gruppen unterteilt von Jennifer Kintrup, Markus Frenz, Elke Tuxhorn und Heike Derjung angeführt wurde. Bei dem vierstündigen Ausritt handelte es sich um einen reinen Geländeritt ohne Sprünge, der aber aufgrund der oftmals erreichten Geschwindigkeiten sehr anspruchsvoll war und deshalb den Reitern auf der 20 Kilometer langen Strecke über Feld und Flur Professionalität im Reitsport abverlangte.
Nach einem Frühstück auf dem Hof Brinkrolf und einem von Anke Buchholz gesponserten Mittagessen bei der Landwirtsfamilie Großewinkelmann trat die Reiterschar schließlich den Rückweg an. Vor zahlreichen Zuschauern galt es schließlich, nach einer kurzen Begrüßung des ersten Vorsitzenden des RV Sundern-Spexard, Ralf Settertobulte, zwei neue Fuchsmajore auszureiten. Dabei versuchten die Meutereiter, den Majoren während des Ritts den an der Schulter angehefteten Fuchsschwanz abzureißen. Am geschicktesten erwies sich dabei die 13-jährige Laura Kubiessa, die mit »Maverick« die Verfolgung aufgenommen hatte und nun für ein Jahr Fuchsmajorin des 550 Mitglieder starken Reitervereins ist. Neue Gäste-Fuchsmajorin wurde die 29-jährige Nina Gaisendrees aus Borgholzhausen vom RV Ravensberg mit ihrem »Rasputin«.
Den musikalischen Part der Veranstaltung, die abends mit dem Reiterball und den »Emsperlen« den Höhepunkt fand, übernahmen 20 Musiker der Jagdhornbläserformation »Bunte Strecke 78«. Unter der Leitung von Wilhelm Spanner bereicherten die Bläser den Ausritt und das Fuchsschwanzgreifen mit jagdlichen Signalen und Märschen.

Artikel vom 09.10.2006