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Damit Fiffi nicht flöten geht

Sommerfinale im Jugendwaldheim mit Tipps für Hundehalter

on Marion Neesen (Text und Foto)
Ringelstein (WV). Wenn »Struppi« in den Wald geht, gilt für ihn, was für alle gilt, die den Forst in ihrer Freizeit nutzen: Rücksicht nehmen. Der gehorsame Vierbeiner von Anneliese Oswald weiß das längst. Dennoch nahm so mancher Hundebesitzer gestern einen wertvollen Tipp aus fachkundiger Hand mit auf den nächsten Spaziergang.

Im Jugendwaldheim Ringelstein bot Förster Jan Preller zum Abschluss der sommerlichen Veranstaltungen des Waldcafés einen Vortrag für Hund und Herrchen an. Denn nicht immer läuft der Spaziergang im Wald ganz reibungslos. So mancher Vierbeiner entdeckt seine Jagdleidenschaft neu und macht sich auf ins Gebüsch.
»Wir haben in unseren Wäldern unheimlich viele Freizeitnutzer, egal ob Sapziergänger, Radfahrer oder Jogger. Da ist es wichtig, Kompromisse einzugehen«, so Jan Preller, dem aber nur wenige Vorfälle mit Hunden bekannt sind. In Nordrhein-Westfalen dürften die Hunde auf Waldwegen zwar ohne Leine laufen, das jedoch nicht mehr als 150 Meter von ihrem Halter entfernt. »Sobald Wege verlassen werden, gilt die Anleinpflicht«, so der heimische Förster. Das gelte ganz besonders in dichtem Baumbestand, wohin sich das Wild gerne zurückziehe. Denn wo der Mensch schon lange nichts mehr riecht, hat der Hund schnell eine Fährte aufgenommen und ist auf und davon.
Sollte tatsächlich einmal ein Hund abhanden gekommen sein, empfiehlt der Förster, an der Verluststelle die Jacke des Herrchens zurückzulassen. Denn ofmals nehme der Hund seine eigene Fährte rückwärts wieder auf und warte dann an der betreffenden Stelle. Bleibt das Tier dennoch verschollen, sollte man sich mit dem Förster in Verbindung setzen. Und noch eine Empfehlung hat Preller für alle, deren Hunde gern im Gebüsch herumstöbern. Nach dem Spaziergang sollte man den Hund sowohl nach Zecken absuchen als auch das Entwurmen nicht vergessen. So läuft man nicht Gefahr, sich etwa den Fuchsbandwurm ins Haus zu holen. Bei langen Wanderungen dürfen Herrchen und Frauchen natürlich nicht vergessen, dass auch der Vierbeiner durstig ist und stets Wasser für das Tier mitnehmen.
Die Verhaltenstipps für Hunde und Halter bildeten den Abschluss eines erfolgreichen Jahres im Jugendwaldheim in Ringelstein. »Mit unserem Waldcafé sind wir sehr zufrieden«, sagt Jan Preller, »wir hatten jedes Mal 100 bis 150 Gäste.« Insgesamt viermal hatte das Jugendwaldheim in den Sommermonaten unter der Überschrift verschiedener Themen seine Türen für Besucher geöffnet. Mal drehte sich alles um Beeren, mal um die Kirsche oder um Pflaumen. Zum Finale stand gestern der Apfeltag auf dem Programm. Dazu hatten Claudia Schlüter und Aurelia Schütte nicht nur leckere Torten und Platenkuchen gebacken, auch konnten die Gäste frisch gezapften Apfelsaft von den benachbarten Streuobstwiesen genießen.
Auch weitere Veranstaltungen der vergangenen Monate fanden großen Anklang. »Das Angebot zur Hirschbrunft ist immer sofort nach Veröffentlichung ausgebucht«, so Jan Preller. Und auch beim Pilzseminar holte sich so manch ein Sammler bisweilen lebensrettende Tipps.
Mehr als 1000 Exemplare wurden im Übrigen vom 2003 aufgelegten Rezeptbuch aus dem Jugendwaldheim verkauft. Ansporn genug, auch die Kuchen-, Torten- und Waffelrezepte dieses Jahres zu sammeln und in einem Heft zu bündeln. Dieses soll schließlich im Wintercafé im Dezember vorgestellt werden.

Artikel vom 09.10.2006