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Grüne stellen Antrag auf
aktive Wirtschaftsförderung

Arbeitskreis soll ein Konzept für Werther erarbeiten

Werther (dh). Das Thema brennt den Grünen schon seit Monaten unter den Nägeln. Nicht zuletzt die exklusive Berichterstattung des WESTFALEN-BLATTes über die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen in Werther haben sie jetzt zum Handeln bewegt. In einem Antrag fordert die Fraktion für Werther eine aktive Wirtschaftsförderung.

»Trotz des Konjunkturanstiegs und des starken Rückgangs der Arbeistlosenzahlen in allen Kommunen des Kreises Gütersloh sinkt die Arbeitslosenzahl in Werther nur schwach«, stellen die Grünen fest. Immer wieder hätten in der Vergangenheit Fachleute wie Kreis-Wirtschaftsförderer Albrecht Pförtner oder IHK-Geschäftsführer Christoph von der Heiden auf die Situation aufmerksam gemacht, betont Fraktionssprecher Thomas Heidemann. »Ihre klare Aussage: Werther muss seine Standortvorteile herausarbeiten und öffentlich machen.«
Die aktive Wirtschaftsförderung der Grünen sieht zwei Bereiche vor. Zum einen soll für die Böckstiegelstadt ein Wirtschaftsförderungskonzept erarbeitet werden, das beispielsweise den Bürokratieabbau durch beschleunigte Verwaltungsverfahren, die Nutzung der Nähe zur Universität oder die Vernetzung der Unternehmen vorsieht. Auf die Beine stellen soll dieses Konzept ein Arbeitskreis mit Politikern, Unternehmern und Verwaltung. Auch die neu gegründete GmbH zur Wirtschaftsförderung im Kreis solle ins Boot geholt werden, betonen die Grünen. Heidemann: »Wir wollen Werthers Beitritt nicht kritisieren, sondern intensiver nutzen.«
Ein zweiter Bereich muss aus Sicht der Grünen das Thema »moderne Verwaltungsverfahren« sein. So soll im Rathaus ein zentraler Ansprechpartner benannt werden, der die Belange der Wirtschaft koordiniert. »Das muss keine Person aus dem Bauamt sein«, sagt Ortsvereinssprecher und Ratsherr Christopher Gess, der ausdrücklich betont, dass seine Partei mit dem Antrag keine Kritik an den städtischen Mitarbeitern übt.
Laut Antrag soll in Werther für Unternehmen innerhalb von drei Arbeitstagen eine persönliche Beratung möglich und auf Anfragen und Beschwerden reagiert worden sein. Anträge sollen innerhalb einer Woche auf Vollständigkeit vorgeprüft sein. »Beim Bürokratieabbau geht es uns in erster Linie um die Entlastung von Unternehmen«, erklärt Gess. Das könne erreicht werden, ohne Standards zu senken. Beispielsweise durch Einführung eines Fall-Managements für neue sich in Werther ansiedelnde Unternehmen.
Im Sinne eines effizienten Controllings sollen der Politik laut Antrag halbjährig Statistiken über die Einhaltung der Zielgrößen vorgelegt werden. Die Verwaltung soll außerdem zeitnah über die Bemühungen zur Anwerbung neuer Firmen berichten.
»Wirtschaftsförderung ist mehr als ein gutes Flächenmanagement«, sagt Christopher Gess. Die Grünen sind der Ansicht, dass neben dem Verkauf von neuen Gewerbeflächen auch die Vermarktung von älteren, leer stehenden Grundstücken ins Auge gefasst werden muss. »Allein im Gewerbegebiet Esch werden derzeit fünf Areale nicht genutzt«, sagt Thomas Heidemann.
Der Antrag soll im nächsten Hauptausschuss am 16. November beraten werden.

Artikel vom 07.10.2006