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»Ganz im Sinne der Anlieger«

Kämpenstraße: Besserung in Sicht

Versmold (mapu). Der Anwohner-Ärger über die Baustelle in der Kämpenstraße (der VERSMOLDER ANZEIGER berichtete exklusiv) rief gestern eine erste offizielle Reaktion hervor. Die Stadt Versmold, die zuständige Baufirma und das bauleitende Ingenieurbüro wiesen die öffentlich geäußerten Vorwürfe zurück, zeigten sich jedoch um eine Beruhigung der seitens der Anlieger emotional geführten Auseinandersetzung bemüht.

Wie am Dienstag berichtet, sind seit mehr als zwei Wochen weite Teile der Kämpenstraße durch Bauarbeiten unpassierbar. Die Betroffenen beklagten hierbei insbesondere, dass ihre Hofeinfahrten für Pkw nicht zugänglich sind, weil durch abgetragene Straßenschichten unüberwindbare Klippen vor den höher gelegenen Grundstücken entstanden.
»Wir mussten den Asphalt jedoch derart absenken lassen, da wir uns entschieden haben, bei dieser Baumaßnahme nicht nur die Regenwasserkanäle, sondern auch die Straße komplett zu erneuern«, erläutert Hartmut Lüdeling. Der städtische Bauamtsleiter weist darauf hin, dass es keine Alternative zu diesem massiven Einschnitt gegeben habe. »Hätten wir lediglich die Kanäle gemacht, wäre von der darüberliegenden Straße nur ein Flickenteppich übrig geblieben«, prophezeit Lüdeling, dass dies in spätestens fünf Jahren eine Kompletterneuerung der Straße mit doppelt so hohen Kosten als bei der beschlossenen Kombi-Maßnahme zur Folge gehabt hätte. »Und das wäre aufgrund der Erschließungskosten auch die Anwohner teurer zu stehen gekommen. Wir handeln also ganz in ihrem Sinne.«
Dies gelte auch für die Baufirma Unverfehrt (Bad Laer). »Wir arbeiten sogar samstags, um die Anwohner zügig von der Baustelle befreien zu können«, beteuert Geschäftsführer Johannes Unverfehrt. Den Hauptvorwurf, die Anlieger wären mit ihren Wünschen und Einwänden an seiner Firma ebenso eiskalt abgeprallt wie bei der Stadt, wiesen Unverfehrt und Lüdeling gleichermaßen zurück: »Bei uns sind keinerlei Beschwerden eingegangen, sonst hätten wir uns unverzüglich gekümmert.«
Für den am vergangenen Freitag von Kindern unabgedeckt vorgefundenen Kanalschacht zog Unverfehrt Baustellen-Vandalismus als Erklärung herbei: »Ich versichere, dass wir den Schacht beim Verlassen mit Zäunen ordnungsgemäß abgesichert hatten. Jemand muss sie entfernt haben, was ich mir gut vorstellen kann«, habe seine Firma mit Zwischenfällen wie eingeschlagenen Radlader-Fenstern und verschleppten oder gestohlenen Bau-Utensilien zu kämpfen.
Bei allen Komplikationen gibt es jedoch auch gute Nachrichten für die Bewohner der Kämpenstraße. Der bauleitende Ingenieur Matthias Wollbrink verkündete, dass die Kanalarbeiten seit Mittwoch abgeschlossen seien. Dadurch werde es möglich, bis spätestens kommenden Mittwoch durch Aufschotterung den Höhenunterschied zwischen Straße und Hofeinfahrten zu beseitigen, wodurch zumindest ein Heranfahren mit dem Pkw an die Hausgrundstücke möglich werde.
Während der erste Teil des Bauabschnitts (Baarwinkel bis Bodelschwinghstraße) in spätestens zwei Wochen komplett abgeschlossen sei, müssten sich die Anwohner der Abschnitte zwei (Bodelschwingh- bis Albert-Schweitzer-Straße) und drei (Albert-Schweitzer-Straße bis Bahnübergang) nacheinander für jeweils vier Wochen gedulden, weil sie in dieser Zeit wegen Straßenarbeiten ihre Einfahrten nicht erreichen können. »Insgesamt jedoch kommen wir sehr gut voran, so dass der komplette Bauabschnitt bis Mitte Dezember fertig gestellt sein wird«, nennt Wollbrink konkrete Daten.

Artikel vom 07.10.2006