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Von Michael Delker

Gütersloher
Wochenschauer

Programm nicht aufblähen


Die Kirmes-Schausteller haben ihre Siebensachen zusammengepackt und sind bereits weitergezogen. Die Michaeliswoche 2006 werden sie in guter Erinnerung behalten. Das strahlende Spätsommerwetter in den ersten Tagen hat die Besucherzahlen ansteigen lassen. Das parallel zur Kirmes durchgeführte Oktoberfest scheint sich ebenso fest im Gütersloher Veranstaltungskalender zu etablieren wie die City-Classics und das Kart-Rennen, das am Tag der deutschen Einheit bis zu 25 000 Menschen in die Stadt lockte. Hier sind die Organisatoren der Michaeliswoche auf einem gutem Weg. Ein Selbstläufer ist der verkaufsoffene Sonntag. Tausende Besucher ließen die Kassen des Einzelhandels klingeln und zeigten einmal mehr: Wenn in Gütersloh etwas los ist, dann kommen die Leute auch.
Dass das Programm nicht zu sehr aufgebläht werden darf, zeigte ein anderes Beispiel. Die Besucherzahlen des wirklich schön gemachten »Tiroler Dorfes« auf dem Kolbeplatz ließen sich an einigen Abenden an einer Hand abzählen. Wäre das Dorf an einem Wochenende wie diesem aufgebaut worden, wenn in Gütersloh »tote Hose« herrscht, hätte sich auf dem Kolbeplatz wie beim Weinmarkt im Frühjahr ein kleines Volksfest entwickeln können. Diese Chance wurde vergeben.
Das Problemkind bleibt die Wirtschaftsausstellung. Bereits im Vorfeld sorgte sie für Wirbel, weil sich der Verein Michaeliswoche vom Organisatoren, der Michaeliswochen-Veranstaltungs GmbH, trennte. Der Verein brachte die GüWa anschließend zwar über die Bühne, doch eine Leistungsschau Gütersloher Unternehmen sieht anders aus. Die Messe in abgespeckter Form bei freiem Eintritt zu veranstalten, sollte ein einmaliger Feldversuch bleiben. Die Vielfalt an Angeboten war einfach nicht gegeben. Der Verein sollte zum alten Zwei-Jahres-Rhythmus zurückkehren und das GüWa-Konzept überarbeiten.

Artikel vom 07.10.2006