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»Auf den Millimeter genau«

Stefanie Müller aus Gütersloh ist NRWs beste Jungkonditorin

Gütersloh (cu). Eine schmackhaft Torte zu zaubern ist für einen Gelegenheitsbäcker in den meisten Fällen eine äußerst knifflige Angelegenheit. Nicht so für die 21-jährige Konditorin Stefanie Müller: Köstlich sind ihre Torten auf jeden Fall, ihr Hauptaugenmerk legt die Angestellte des Parkhotels jedoch auf die Optik ihrer Backwerke.

Mit ihren überragenden Torten hat sie es jetzt geschafft, beim Leistungswettbewerb der Konditorenjugend auf Landesebene in Iserlohn den ersten Platz zu belegen. »Ich wollte unter die ersten drei kommen«, erklärt die ehrgeizige junge Frau im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT. »Dass ich dann sogar gewonnen habe, realisierte ich erst in dem Moment, als ich den Siegerpokal tatsächlich in den Händen halten durfte«, beschreibt die 21-Jährige ihre Gedanken kurz nach dem Triumph.
Die Wettbewerbsaufgabe bestand laut Müller darin, eine dreistöckige Festtagstorte mit dem Thema »Festival der Kulturen« zu entwerfen. »Ich habe mich aufgrund dieser Vorgabe dafür entschieden, das Mozartjahr backtechnisch umzusetzen«, so Müller. Als Basis diente eine Buttercremetorte, die die ehemalige Auszubildende des Cafés Ibrügger unter anderem mit einer Mozartbüste, einer Geige und einem Notenständer aus Schokolade versah. »Insgesamt siebeneinhalb Stunden hat die Arbeit gedauert«, erinnert sich Müller zurück. »Ich war die ganze Zeit ein wenig angespannt, weil die Prüfer jeden einzelnen meiner Schritte genau überwacht haben - Organisation und feines Arbeiten sind für die Bewertung nämlich ein ausschlaggebender Faktor.
Auf den großen Wettkampf vorbereitet hat sich Stefanie Müller übrigens in der Backstube, in der sie auch ihre Ausbildung absolviert hat. »Im Café Ibrügger haben wir so manches Trainingslager abgehalten«, schmunzelt ihr ehemaliger Chef Christian Ibrügger. »Von Stefanies Leistung bin ich absolut begeistert, da sie auch über die normale Arbeitszeit hinaus immer hart an ihren Fähigkeiten gearbeitet hat.«
Der Sieg im Landeswettbewerb ist für die 21-jährige Konditorin gleichzeitig auch die Eintrittskarte zum Bundeswettbewerb, der bald in München stattfinden wird. »Mein Ziel ist es, dort unter die ersten fünf zu kommen«, erklärt Müller. »Vor allem die kunstvollen Verzierungen müssen dann auf den Millimeter genau sitzen, denn da gucken die Prüfer ganz genau hin.«

Artikel vom 06.10.2006