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Stadt soll Zahlen
überprüfbar angeben

Zweifel an Fakten aus dem Wald


Zahlen und Fakten, die Bürens Stadtförster Ulrich Menzel während des Waldbeganges des Rates vorgestellt hat (WV vom 17. August) betrachtet dieser Leser mit Skepsis.
Da sollen zum Beispiel bis zu 6000 Festmeter Nadelholz, der ganzen Aufmachung nach pro Jahr, an die Firma Fisch in Rü- then geliefert worden sein. Nach einer Abrechnung des Forstamtes Paderborn zum Verkauf von rund 50 Fichten beträgt das Volumen der Stämme im Mittel 1,46 - also rund 1,5 Festmeter. Die Stadt müsste demnach (6000 geteilt durch 1,5) 4000 schlagreife Fichten an die Firma Fisch geliefert haben. Da man aber schon seit langem an dieses Unternehmen liefert, dürfte mittlerweile ei- gentlich keine Fichte mehr im Stadtwald zu finden sein...
Diese Lieferungen betragen laut Menzel das Eineinhalb- bis Zweifache des Tagesbedarfs der Firma Fisch. Dieser wird mit rund 40 Lkw-Ladungen angegeben. Der Lieferumfang müsste danach 60 bis 80 Lkw-Ladungen betragen.
Die Aussage Menzels hat je- doch, wie ich meine, ohne Angabe eines Zeitrahmens letztlich we- der Hand noch Fuß. Man könnte sie auch als heiße Luft bezeichnen. Sicher ist, dass es keine Lieferung pro Tag sein kann, denn dann wäre die Firma Fisch sozusagen bereits unter Bürener Nadelholz begraben...
Die angegebenen 70 000 Euro Gewinn aus dem Stadtwald sind nach den bisherigen Erfahrungen stark anzuzweifeln. Wo sind zum Beispiel die Personalkosten für den Bürener Forstebeamten und die obendrein noch erheblichen Kosten für das Gemeinde-Forstamt in Willebadessen verbucht? Kann man auf die Einschaltung des Gemeinde-Forstamtes nicht verzichten?
In einer weiteren Veröffentlichung vom gleichen Tag sind die Einnahmen aus der Jagd mit 50 000 Euro angegeben (für eine Niederwildjagd). Bei rund 400 Hektar Wald entspricht das einem Pachtpreis (50 000 Euro geteilt durch 400) von 125 Euro pro Hektar. Diese 125 Euro überschreiten die Pachtpreise für Hochwildjagden um das Zwei- bis Dreifache.
Die Stadt ist daher aufgefordert, der Bevölkerung und auch den Stadtverordneten einmal exakt nachprüfbare Angaben zu diesen Punkten zu machen.
HANS BEHLENDaeckestraße 6Büren

Artikel vom 11.10.2006