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Superleistung
am schwarzen
Wochenende

Funker-Team erzielt tolles Ergebnis

Von Stefanie Hennigs
Versmold-Hesselteich (WB). Es war das Wochenende, an dem Eis, Sturm und Schnee nicht nur im Münsterland die Strommasten umknickten, sondern auch an der Funkanlage des Hesselteicher Amateurfunkers Klaus Kuhlemeier große Schäden entstanden. Doch das »schwarze Wochenende« hatte auch sein Gutes, wie der passionierte Funker jetzt erfuhr.

Denn an dem Wettbewerbswochenende im vergangenen November hatte Kuhlemeier mit einigen funkbegeisterten Kollegen von der »Rhein Ruhr DX Association« (RRDXA) trotz beschädigter und zerstörter Antennen an einem weltweiten Funker-Wettbewerb teilgenommen. Das Ergebnis erfuhr der 66-Jährige jetzt -Êund ist begeistert: »Wir sind trotz der Widrigkeiten auf Platz eins in Deutschland und im europaweiten Vergleich auf Rang neun«, berichtete der Hesselteicher gestern dem VERSMOLDER ANZEIGER. Und das, obwohl bei dem Wetterchaos in 25 Metern Höhe Teile der Sende- und Empfangsantenne abgebrochen waren.
Dieses Ergebnis habe das Team sehr überrascht. »Doch es hat unter diesen schwierigen Voraussetzungen optimal gearbeitet -Êsowohl von der Strategie her als auch in der Taktik«, freut sich Kuhlemeier. Denn immerhin konnte man auch die »ewigen Konkurrenten« aus Bayern hinter sich lassen. 4266 Funkverbindungen baute das Team weltweit binnen 48 Stunden auf, auf jeder der sechs Frequenzen wurden Verbindungen in jeweils gut 90 Länder aufgebaut. Kuhlemeier und seine Mitstreiter von der RRDXA konnten in der Clubwertung insgesamt 137 Millionen Punkte im Sprechfunk- und Telegrafiebereich verbuchen - das beste der schier »unschlagbaren« Teams aus den USA hatte 291 Millionen Punkte geholt.
Diese positiven Nachrichten kann der passionierte Funker auch gut gebrauchen. Denn was den Zustand seiner teuren Anlage angeht, ist die Situation für ihn im Moment eher deprimierend. Die 30 Meter hohe Antenne der Anlage, in die Kuhlemeier viel Geld investiert hat, ist nach den schweren Schäden nach wie vor am Boden. Die Reparatur erweist sich als äußerst schwierig und vor allem kostspielig. Der Sprechfunkwettbewerb Ende Oktober, an dem Kuhlemeier eigentlich teilnehmen wollte, wird wohl ohne Hesselteicher Beteiligung ablaufen. Denn das, was Kuhlemeiers Reparaturwünsche erfüllen würde, ist nur schwer -Êoder vielmehr nur gegen viel Geld -Êzu bekommen: Sieben-Zentimeter-Glasfaserrohre für seine Antennenanlage. »Früher konnte dies die Firma ab Lager liefern.« Nach der Übernahme durch einen finnischen Konzern ist es mit der Lagerhaltung jedoch nicht mehr weit her. 18 Meter würden Klaus Kuhlemeier genügen. Doch die Firma liefert nur in großen Mengen, 600 Meter müsste der Hesselteicher abnehmen - Êunbezahlbar. Möglicherweise kommt Hilfe jetzt aus Bayern, damit Kuhlemeier reparieren und von sechs auf sieben Zentimeter aufstocken kann. »Ich hoffe, dass ich im November mit einer ÝordentlichenÜ Antenne arbeiten kann«, hat Klaus Kuhlemeier durchaus noch einen »Funken« Hoffnung, bald wieder auf allen Wellenlängen vertreten zu sein.

Artikel vom 06.10.2006