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»Canossa« war in Sektlaune

100 000. Besucher der Ausstellung kommt aus Oerlinghausen

Von Sabrina Beck (Text)
und Wolfram Brucks (Foto)
Paderborn (WV). Den 100 000. Besucher der Austellung »Canossa 1077 - Erschütterung der Welt« begrüßten gestern der Paderborner Bürgermeister Heinz Paus und Prälat Domkapitular Alfons Hardt.

Die 100 000. Eintrittskarte löste Reinhard Werlich aus Oerlinghausen, der mit Ehefrau Ute zum Tagesausflug nach Paderborn gekommen war. Das Paar freute sich über den zweibändigen Katalog und den Sonderband zur »Schatzkunst am Aufgang der Romantik«, einen farbenfrohen Blumenstrauß und eine Flasche Canossa-Sekt. »Das ist wirklich eine tolle Über-raschung«, strahlte der 57-Jährige.
Ebenso wie das Ehepaar Werlich kommen nach Angaben des Ausstellungsbüros besonders viele Besucher aus einem Einzugsgebiet von etwa 200 Kilometern rund um Paderborn. Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen sind am stärksten vertreten, gefolgt von Gästen aus Baden-Württemberg und Bayern. Viele Buchungen und Anfragen gehen auch aus Italien und den Beneluxländern ein.
»Es ist großartig, wie positiv unsere Austellung aufgenommen wird. Auch steigert sich die durchschnittliche tägliche Besucherzahl rasant«, freute sich Professor Dr. Christoph Stiegemann, Kurator und Direktor des Diözesanmuseums. Am vergangenen Mittwoch seien fast 3000 Gäste gekommen, so Stiegemann weiter. Unterdessen meldet das Ausstellungsbüro rund 3700 Gruppenanmeldungen, etwa 900 allein für Schulklassen. Auch die täglichen öffentlichen Führungen werden wegen des großen Interesses jetzt aufgestockt. Am Dienstag dieser Woche kamen mehr als 170 Kulturinteressierte zu den Rundgängen, es wurden sieben Führungen angeboten. Trotz der steigenden Resonanz ist es jedoch fraglich, ob die kalkulierte Zielzahl von 180 000 Besuchern erreicht werden kann.
Noch bis zum 5. November sind in Paderborn 700 kostbare Exponate aus Museen und Bibliotheken in Rom, Paris, London, Wien, Kopenhagen, Uppsala, New York und dem gesamten Bundesgebiet auf rund 3000 Quadratmetern Präsentationsfläche zu sehen. Die Ausstellung ist in drei Themenbereiche gegliedert und im Diözesanmuseum, im Museum in der Kaiserpfalz sowie in der Städtischen Galerie zu sehen. Dort entführen die zum Teil noch nie gezeigten Schätze, unterstützt durch moderne Medien und spannend inszeniert, ins Herz des Mittelalters.

Artikel vom 06.10.2006