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Menschen in
unserer Stadt
Margit Werner
Gemeindereferentin

Als Margit Werner 1990 die Ausbildung zur Gemeindereferentin und zur therapeutischen Seelsorgerin begann, ging es ihr nicht darum, einen neuen Beruf zu erlernen. »Ich habe für mich persönlich die Ausbildung gemacht, um in meinem Glauben weiter zu kommen und zu lernen«, erinnert sich die 50-Jährige. Dabei war es für die Mutter von drei Kindern nicht einfach, Ausbildung und Familie unter einen Hut zu bringen, zumal ihr Mann Martin damals für die Dresdner Bank nach Pirna in Sachsen ging. Unterstützung erhielt sie in dieser Zeit unter anderem vom ihrem »Mentor«, dem Gemeindepfarrer von St. Johannes Baptist, Udo Tielking.
Als Margit Werner fünf Jahre später ebenfalls nach Pirna zog, ergriff sie die Gelegenheit, die sich ihr dort bot, und war die nächsten acht Jahre als Gemeindereferentin für die katholische Pfarrgemeinde St. Kunigunde tätig. In Pirna erlebte sie auch, wie 2002 das verheerende Elbe-Hochwasser in kürzester Zeit die halbe Stadt verwüstete, so auch das Haus, in dem sie mit ihrer Familie lebte. In den folgenden Wochen kümmerte sie sich als Nothilfeseelsorgerin um die Flutopfer. »Viele der Ärmsten, die das wenige, was sie besaßen, durch die Überschwemmung verloren hatten, hegten damals Selbstmordgedanken«, blickt die Gemeindereferentin auf diese schwere Zeit zurück. Doch es gab auch Lichtblicke. Voll Dankbarkeit erinnert sich Margit Werner an die Verbundenheit, die sie erfuhr, als sie die Herforder Gemeinden und Bürger um Hilfe für die Menschen in Pirna bat. Dank der Unterstützung aus Herford konnte St. Kunigunde ein neues Pfarrbüro und eine neue Pfarrküche einrichten.
Nach einer Zwischenstation in Kamen kehrte Margit Werner in diesem Sommer wieder in ihre ostwestfälische Heimat zurück. Seit dem 1. August ist sie als Gemeindereferentin für den Pastoralverbund Herford tätig. Ihre Aufgaben sind vielfältig und umfassen unter anderem die Sakramentenkateche, die Betreuung der Messdiener und die Jugendarbeit. Zur Zeit aber kann sie noch gar nicht übersehen, was auf sie zukommen wird. Auf eine Aufgabe aber freut sich Margit Werner ganz besonders: wenn sie als Religionslehrerin Schülern die Vielfalt des Glaubens zeigen kann.Stefan Wolff

Artikel vom 06.10.2006