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Center-Garde
ist gefordert

Baskets-Debüt gegen Tübingen

Von Elmar Neumann
(Text und Foto)
Paderborn (WV). Auch wenn bei den Baskets-Spielen im Sportzentrum Maspernplatz mit Beginn dieser Saison absolutes Rauchverbot gilt, erwartet die Fans am morgigen Sonntag (16 Uhr) eine ganz heiße Partie. Meister-Bezwinger Walter Tigers Tübingen stellt sich dem BBL-Neuling in der »Maspernhölle«.

Bis Freitagmittag hatten sich bereits 1500 Fans eines der begehrten Tickets für das erste Paderborner Erstliga-Heimspiel seit elfeinhalb Jahren gesichert. Selbst BBL-Geschäftsführer Jan Pommer will sich dieses Duell nicht entgehen lassen und erweist dem Aufsteiger die Ehre. Neben dem Liga-Chef gibt es auch die neuen ausfahrbaren Tribünen mit insgesamt 1400 zusätzlichen Plätzen zu begutachten - das Comeback kann kommen, der erste Gegner auch. Und das mit ganz breiter Brust.
Bereits am Samstag reist der Gast aus Tübingen an, um dem Sensations-Coup gegen Titelverteidiger RheinEnergie Köln den ersten Auswärtssieg folgen zu lassen. Obschon sich Tigers-Trainer Aaron McCarthy, der im April den Ex-Paderborner Pat Elzie ablöste, sogar in der Außenseiterrolle wähnt: »Die Paderborner haben eine gute Mannschaft und vor heimischer Kulisse sicherlich auch einen kleinen Vorteil. Jeder meiner Spieler muss die richtige Einstellung an den Tag legen, damit wir einen weiteren Schritt in die richtige Richtung machen können.«
Eine Einschätzung, die sein Paderborner Pendant so unterschreiben würde. »Es ist sehr nett, was Herr McCarthy da sagt, aber auch sehr wahr. Wir haben eine sehr gute Mannschaft, müssen das im Gegensatz zum Spiel in Quakenbrück jetzt nur über 40 Minuten zeigen. Aber nach den starken Ergebnissen in der Vorbereitung und der ersten Hälfte gegen die Artland Dragons tut Tübingen gut daran, uns nicht zu unterschätzen«, sagt Trainer Doug Spradley. Bei der besagten Auftaktniederlage in Niedersachsen spielten die Seinen den Dragons in der zweiten Hälfte in die Karten, leisteten sich (zu) viele einfache Fehler. Mit zu hohem Kräfteverschleiß in den ersten 20 Minuten wollte Spradley die schwache zweite Hälfte nicht begründen: »Das war keine Frage von Kraft oder Kondition. Wir haben in der Vorbereitung eine sehr gute Basis gelegt und sind in der Lage, auch über 40 Minuten hohes Tempo zu gehen.« Gegen die Schwaben wird es zudem darauf ankommen, dass nicht nur Marius Nolte, sondern auch seine beiden neuen Center-Kollegen Mark Patton und Jordan Collins eine ordentliche Leistung abliefern und sich insbesondere beim Sammeln von Fouls zurückhalten. Wie die Artland Dragons mit Darius Hall (18 Punkte) oder Brian Thornton (neun Rebounds in elf Minuten), haben nämlich auch die Tübingen Tigers unter den Körben eine Menge zu bieten. Rasko Katic, Jamaal Davis und Matt Kiefer bringen zusammen immerhin stolze 330 Kilogramm auf die Waage und stellen das Baskets-Trio vor eine wahrlich schwere Aufgabe.

Artikel vom 07.10.2006