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Die letzte Ruhe hat
ihren stolzen Preis

Vergleich der Friedhofsgebühren im Kreis


Kreis Gütersloh (rec). Die letzte Ruhe kostet in Rheda-Wiedenbrück das meiste Geld. Dort zahlen Friedhofsnutzer 2596 Euro für die 30-jährige Nutzung eines Reihengrabes. In Gütersloh werden nur 1396 Euro (25 Jahre Nutzung) verlangt.
Nach einer Erhebung des Bundes der Steuerzahler und »Aeternitas«, einer Verbraucherinitiative zur Bestattungskultur, liegen die Kosten eines Reihengrabes außerdem in Langenberg (1982 Euro), Borgholzhausen (1579) und Rietberg (1540,20, Johann Baptist) an der Spitze im Kreis Gütersloh. Mit Kosten von nur 150 Euro ist in Rietberg (St. Laurentius) aber auch der landesweit niedrigste Wert zu finden. Unter 1000 Euro bleiben ferner Harsewinkel (760,16), Herzebrock-Clarholz (797) und Halle (995).
Mit den rund 1400 Euro hohen Kosten für ein Reihengrab bleibt Gütersloh im ostwestfälisch-lippischen Mittelfeld. Deutlich teurer ist es der Erhebung zufolge in Bielefeld (3081), Herford (2227) und Detmold (1755 für 20 Jahre). Dagegen bleiben Paderborn (1322) und Höxter (1280) unter der Gütersloher Marke.
Gründe für die unterschiedlichen Kosten seien vor allem ein mangelnder Wettbewerb zwischen den kommunalen Friedhöfen und eine sinkende Auslastung wegen zunehmender Urnenbestattungen. »Zurzeit sind im Landesdurchschnitt etwa 40 Prozent aller Beisetzungen Urnenbeisetzungen«, sagt der Aeternitas-Vorsitzende Hermann Weber. Die Tendenz sei steigend.
Im Durchschnitt kostet ein Erdreihengrab bei einer Kommune 1458 Euro, bei einer Kirche 872 Euro. Ein Einzelgrab auf einem kirchlichen Friedhof ist mit 1051 Euro nur etwa halb so teuer wie auf einem kommunalen. Nach Einschätzung des Steuerzahlerbundes bürden viele Kommunen den Friedhofsnutzern unrechtmäßige Gebühren auf. So würden die Kosten für »Überhangflächen« - Grabfelder, die entgegen der ursprünglichen Planung nicht belegt worden sind - auf die Gebührenzahler umgelegt.

Artikel vom 05.10.2006