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Heidfeld-Bruder weit abgeschlagen

25 000 Besucher verfolgen das Kart-Spektakel in der Gütersloher Innenstadt

Von Christian Uthoff
Gütersloh (WB). In der Formel 1 ist der Stadtkurs von Monte Carlo gefürchtet. Enge Kurven, kaum Überholmöglichkeiten -Êein Hauch von Monte Carlo war am Tag der deutschen Einheit auch in Gütersloh zu spüren. Bis zu 25 000 Besucher verfolgten das Kart-Spektakel an der 880 Meter langen Rennstrecke in der Innenstadt.

Bis 3 Uhr nachts hatten die Helfer in der Gütersloher City geschuftet, um die rot-weißen Streckenbegrenzungen zwischen Rathaus, Kolbeplatz und Berliner Straße für das zweite City-Karting aufzustellen. An der Berliner Straße befand sich auch die Start- und Ziellinie, während das Fahrerlager und die Boxengasse dieses Jahr auf dem Konrad-Adenauer-Platz untergebracht waren.
Damit die Zuschauer möglichst viel von der Rennatmosphäre in der Dalkestadt verspüren konnten, war das Karting auf eine geradezu extreme Länge von drei Stunden ausgelegt. Außerdem musste jedes Team mindestens fünf Mal die Fahrer wechseln. Die Startreihenfolge wurde wie in der Formel 1 durch ein Qualifying bestimmt, das das »Kreisch«-Racing-Team mit einer Rundenzeit von 54,166 Sekunden souverän für sich entschied. Sie verwiesen damit das »Hohenfelder Bronx«-Kart-Team und das Racing-Team-»Mankeplast« auf die Plätze zwei und drei.
Um Punkt 15 Uhr gab dann die Rennleitung das Hauptrennen mit einem fliegenden Start frei. Schon nach wenigen Metern bekamen die Zuschauer dabei eine Menge Action zu sehen, stellte sich doch die 90 Grad-Kehre am Rathaus als eine der schwierigsten Stellen des Kurses heraus: Dreher und regelmäßige Einschläge in die Bande waren dort programmiert. So musste das Safety-Car vom Service X-Kart-Team häufiger ausrücken, um liegengebliebene Karts, wie das der Sparkasse Gütersloh, von der Strecke zu fischen. Sämtliche Ereignisse wurden dabei von der Moderatorin Tanina Rottmann mit humorvollen Sprüchen untermalt.
Durch einsetzenden Regen geriet das Rennen nach anderthalb Stunden allerdings zu einer Rutschpartie - Michael Schumacher hätte an den Verhältnissen in der Gütersloher City seine wahre Freude gehabt. Die Hobby-Fahrer jagten ihre elf PS starken Karts indessen nur noch mit gebremsten Schaum über die Strecke und vermieden riskante Überholmanöver.
Den Sieg und den Preis für die schnellste gefahrene Runde konnte sich nach drei Stunden Kartfahren das »Kreisch«-Racing-Team sichern. Mit 169 gefahrenen Runden lagen sie aber nur knapp vor dem »Hohenfelder Bronx«-Kart-Team, das den Kurs 168 Mal absolviert hatte. Die letztjährigen Gewinner vom Kartbahn-Team Harsewinkel landeten auf dem Bronze-Rang. Enttäuschend war das Abschneiden des »Walkenhorst«-Racing- Teams, das unter anderem Sven Heidfeld, Bruder von Formel 1-Pilot Nick Heidfeld, ins Rennen geschickt hatte. Zur Siegerehrung gab es neben den Silberpokalen natürlich auch die traditionelle Sektdusche, von deren »klebrigen Auswirkungen« sich auch einige Zuschauer überzeugen durften.
Mit bis zu 25 000 Zuschauern über den Tag verteilt hat sich das City-Karting in Gütersloh mittlerweile als feste Veranstaltung etabliert. »Am 3. Oktober 2007 wird sich die City wieder in eine riesige Kartbahn verwandeln«, versprach deshalb Hans-Hermann Kirschner vom Verein Michaeliswoche zum Abschluss des Spektakels.

Artikel vom 05.10.2006