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Spilker steht
mit Rücken
zur Wand

Pollmeier: »Geben Hoffnung nicht auf«

Von Harald Iding
Steinheim (WB). Sie produzieren Möbel in bester Markenqualität und ihre Firma zählt zu den ersten Adressen für »massive Ansprüche«. Die 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von »Spilker Natur« müssen dennoch um ihre Arbeitsplätze bangen.

Ob sie im nächsten Jahr bei dem namhaften Möbelhersteller (Systemmöbel in Massivholz für die Bereiche Wohnen, Essen und Arbeiten) noch in der Emmerstadt ihre Brötchen verdienen können - das hängt maßgeblich von der Entwicklung in den nächsten Wochen, vielleicht sogar Monaten, ab. Wie einer der beiden Geschäftsführer, Rolf Pollmeier, gestern auf Anfrage des WESTFALEN-BLATTES betonte, sei man über die jetzige Lage natürlich sehr betrübt. »Unser Auftragsbuch ist voll, aber leider hat uns eine Bank die Füße unter dem Boden weggezogen und steht uns als Partner bei der Finanzierung nicht mehr zur Seite!« Wie diese Zeitung erfahren hat, soll es sich um ein größeres Geldinstitut handeln, das allerdings nicht im Kreis Höxter beheimatet ist. »Seit heute ist der Insolvenzverwalter aus Lippstadt damit beschäftigt, sich ein Bild von dem aktuellen Zustand zu machen«, sagte Pollmeier am Mittwoch. Ein Drittel der Beschäftigten ist in der Verwaltung tätig, der größte Teil aber in der Produktion.
Etliche Handelsfirmen in Ostwestfalen-Lippe führen die hochwertigen Spilker-Produkte in ihrem Programm. »Und wir wollen natürlich die Herstellung weiter fortsetzen, vieles läuft ja in Kundenkommission!«
Zahlungsunfähigkeit, weil Banken das Geld zurück ziehen -Êdas ist nicht der erste Fall, bei dem eine Insolvenz droht. Nicht wenige Unternehmen mussten in solchen Fällen das Handtuch werfen. »In der sehr angespannten Situation, in der sich die Möbelbranche findet, wird es auch für uns kurzfristig schwierig sein, einen neuen Finanzpartner zu finden. Aber wir geben die Hoffnung nicht auf!« betonte Pollmeier, der seit 2001 zur Geschäftsführung gehört.

Artikel vom 05.10.2006