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Krimi-Autor mit
bewegter Vita

Peter-Paul Zahl liest morgen


Herford (man). »Bündige Unterhaltung in beschwingten Rasta-Farben«: Auf diese Formel bringt ein Rezensent der »Rheinischen Post« seine Meinung zum Jamaika-Krimi »Im Todestrakt«. Aus dem 250-Seiten-Buch liest der Autor Peter-Paul Zahl am Freitag, 6. Oktober, ab 20 Uhr im »Bitter«. Anlass für die Lesung ist das 25-jährige Bestehen des »Provinzbuchladens«.
Bei Zahl handelt es sich um einen Autor, der vor allem im außerliterarischen Bereich für Schlagzeilen gesorgt hatte. So saß der in der linken Szene aktive Schriftsteller im Gefängnis, weil er bei einer Fahrzeugkontrolle einen Polizisten angeschossen hatte. Im »Lexikon der deutschen Krimi-Autoren« heißt es, Zahl sei 1972 untergetaucht und verhaftet worden, »als er sich in Düsseldorf ein Auto mieten wollte«.
Im Gefängnis schrieb er seinen erfolgreichen Schelmenroman »Die Glücklichen«, nach vorzeitiger Haftentlassung ließ sich Zahl auf Jamaika nieder. Der Versuch, ihm die deutsche Staatsbürgerschaft zu entziehen, scheiterte. Es kam zu einem Prozess - mit dem Ergebnis, dass Zahl jetzt über zwei Staatsbürgerschaften und zwei Pässe verfügt.
1994 begann er mit dem Schreiben von Krimis, für seinen »Schönen Mann« erhielt er 1995 den Glauser-Autorenpreis.

Artikel vom 05.10.2006