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Leben retten ist
Dennis' Leidenschaft

Haller schwimmt bei Deutschen Meisterschaften

Halle (mb). Eine Puppe treibt als Ersatz für einen leblosen Körper im Wasser. Bei Rettungsschwimmer Dennis Niemeyer schrillen sofort die Alarmglocken: Gekonnt eilt er dem »Opfer« zur Hilfe, nimmt es in der richtigen Haltung auf und zieht es sicher an Land. Das Haller Schwimm-Ass hat das »Lebenretten« zu seinem Hobby gemacht. Am kommenden Wochenende geht er bei den Deutschen Meisterschaften im Rettungsschwimmen in Wuppertal an den Start.

»Inzwischen habe ich meine Freizeit ganz auf das Rettungsschwimmen eingerichtet«, beschreibt der 14-jährige von der DLRG-Ortsgruppe Halle seine Lieblingsbeschäftigung. Zu verdanken hat er diese seinen Eltern: »Nach meinem Seepferdchen haben sie mich mal zum Anfängerkurs der DLRG geschickt. Seit dem bin ich immer da gewesen«, erzählt der junge Lebensretter stolz.
Als einziger Starter aus dem gesamten Kreis Gütersloh fiebert Dennis Niemeyer jetzt den DM-Wettkämpfen entgegen, bei denen er sich mit den besten Rettungsschwimmern Deutschlands unter den insgesamt 1500 Teilnehmern messen muss. »Auch wenn ich mir keine großen Chancen ausrechne, hart trainiert habe ich«, blickt Dennis auf drei Trainingseinheiten pro Woche im Lindenbad zurück - bei der DLRG und auch beim Schwimmverein Halle.
Speziell in technischen Belangen und in der Grundschnelligkeit sieht er sich optimal vorbereitet. »Wenn immer es die Schule zugelassen hat, bin ich zum Training gegangen«, hat der KGH-Schüler eine zusätzliche Doppelbelastung gemeistert.
Nach der Bronzemedaille bei den Landesmeisterschaften in Gelsenkirchen ist die Deutsche Meisterschaft der nächste Höhepunkt in der noch jungen Rettungsschwimmer-Karriere von Dennis Niemeyer. Welche Disziplinen ihn erwarten, weiß Dennis bereits: »Neben dem 50 Meter Hindernisschwimmen steht das 50 Meter Retten einer Puppe mit und ohne Schwimmflossen auf dem Programm«, blickte er seinen Prüfungen voraus. Außerdem muss das DLRG-Mitglied die Herz-Lungen-Wiederbelebung einwandfrei beherrschen. »Denn nur dadurch ist man wirklich in der Lage, Leben retten zu können«, hat Dennis gelernt.
Als 14. von 32 Startern seiner Altersklasse will der Rettungsschwimmer unbedingt unter die ersten 15, schielt aber insgeheim auf die Top 10. Lampenfieber befürchtet Dennis dagegen nicht: »Schwimmen macht mir einfach nur Spaß, und im Wasser habe ich mich immer wohlgefühlt. Außerdem reizt mich der sportliche Wettkampf«, sieht er genügend Ansporn für ein erfolgreiches Abschneiden in Wuppertal. Am Ende zähle aber sowieso vorrangig der olympische Gedanke: »Dabei sein ist alles«.

Artikel vom 06.10.2006