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Karte kommt aus dem Computer

Liegenschaftsamt setzt auf digitale Technik -ĂŠArbeit nach 16 Jahren beendet

Kreis Gütersloh (WB). Ob eine Familie sich den Traum vom Eigenheim erfüllen möchte und dafür einen Lageplan braucht oder eine Kommune die Ausweisung eines neuen Gewerbegebietes konzipiert: Ohne amtliche Liegenschaftskarte ist es nicht möglich.

Bisher existierte sie im Kreis Gütersloh nur auf (zumeist) schon etwas vergilbtem Papier. Jetzt präsentiert der Kreis seine digitale Liegenschaftskarte in Bits und Bytes. »Ich freue mich, dass diese vor 16 Jahren gestartete Mammutaufgabe jetzt auch für den Kreis Gütersloh beendet ist«, so Landrat Sven-Georg Adenauer.
Die Herstellung der Automatisierten Liegenschaftskarte (ALK) ist ein herausragendes Ereignis in der rund 150-jährigen Geschichte der Katasterbehörde und stellt die Führung des Liegenschaftskatasters in einer anderen Dimension dar. »Ein ganz toller Schritt«, wertet Fachbereichsleiter Reinhold Sudbrock, nach der Umstellung des Buchnachweises im Jahre 1986 hat es im Bereich des Kartennachweises nichts Vergleichbares in der Geschichte des Liegenschaftskatasters gegeben.«
Im Sinne einer Public-Privat-Partnership (PPP) konnte die Kreisverwaltung die Automatisierte Liegenschaftskarte mit finanzieller Beteiligung (760 000 Euro) von Großkunden wie der Versorgungswirtschaft und den Kommunen erstellen.
Wer sich bisher bei der Kreisverwaltung einen Auszug aus der analogen Liegenschaftskarte beschaffen wollte, musste eine bestimmte Zeit auf eine Reproduktion warten. Heute, auf digitaler Basis, funktioniert das praktisch in Sekundenschnelle. Demnächst (Mitte 2007) wird es auch möglich sein, sich einen Auszug über das Internet ins Haus zu holen.
Profitieren werden auch öffentlich bestellte Vermessungsingenieure, Landesbehörden, Notare, Sparkassen, Architekten und alle Planungsbereiche. In einer zentralen Datenbank der Automatisierten Liegenschaftskarte hat der Kreis Gütersloh jetzt 886 von insgesamt 967 Quadratkilometern Kreisfläche mit 881 Fluren, rund 172 000 Flurstücken, mehr als drei Millionen Vermessungs- und Grenzpunkten und mehr als zehn Millionen Grenz- und Gebäudelinien zusammengefasst.

Artikel vom 05.10.2006