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Frauen haben Lust auf Führung

Ostwestfälische Verwaltungen starten mit Erfolg ein Mentoring-Projekt

Gütersloh (gpr). Frauen in Führungspositionen sind in Deutschland immer noch selten - das gilt auch für die kommunalen Verwaltungen. Um so wichtiger ist es, dass Frauen sich Netzwerke schaffen und dass Frauen in Führungspositionen anderen Frauen den Aufstieg im Job schmackhaft machen, sie beraten und ihnen zeigen, welche Klippen es auf dem Weg nach oben zu umschiffen gilt.

Das Projekt »Lust auf Führung?! - Mentoring für Frauen in den Kommunalverwaltungen Ostwestfalen-Lippe« hat jetzt einen weiteren Schritt in diese Richtung getan. Das einjährige Pilotprojekt war eine Kooperation des Studieninstituts Westfalen-Lippe mit den kommunalen Gleichstellungsbeauftragten OWL und dem Zentrum Frau in Beruf und Technik Castrop-Rauxel. Das Projekt brachte jeweils zwei Frauen aus verschiedenen Verwaltungen zusammen. Diese bildeten ein Tandem aus Mentorin und Mentee.
Zwei der 28 Teilnehmerinnen kamen aus der Gütersloher Stadtverwaltung: Dezernentin Christine Lang und Christiane Venne-Pollmeier vom Fachbereich Recht. In einem Tandem mit Britta Günther, Mitarbeiterin des Bauamts der Stadt Herford, nahm Lang die Rolle der Mentorin ein. Bei regelmäßigen Treffen war es für beide Frauen möglich, die Perspektive zu wechseln und berufliche Situationen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Die Gütersloher Beigeordnete konnte der Mentee ganz praktisches Rüstzeug mit auf den Weg geben, zum Beispiel: Wie trete ich in Ausschüssen auf? Wie bereite ich mich auf Sitzungen vor? »Kleine Tipps können einen enorm weiterbringen«, sagt Günther und freut sich darüber, dass sie einen Einblick in den Verhaltenskodex der Führungsebene erhalten hat. Christine Lang gab diese Tipps gerne. »Ich wollte einen Beitrag dazu leisten, dass sich Frauen vermehrt um Führungspositionen bemühen«, sagt sie. Christiane Venne-Pollmeier lernte im vergangenen Jahr eine Menge von ihrer Mentorin, der Bielefelder Stadtoberamtsrätin Georgia Schönemann.
Bei der Abschlussveranstaltung im Bielefelder Rathaus erhielt die Gleichstellungsbeauftragte Inge Trame ein positives Feedback: Alle Frauen empfehlen das Projekt weiter und würden auch noch einmal daran teilnehmen. Inge Trame ist der Meinung: »Das Projekt sollte voran getrieben und fester Bestandteil des Personalentwicklungskonzepts werden.«

Artikel vom 05.10.2006