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Dank Rotariern immer gut bedacht

Carport und Geräteschuppen am neuen Wohnhaus der Stiftung Wittekindshof fertig gestellt

Kreis Herford (AM). »Das ist mehr als ein Carport, es ist ein Fahrrad- und Geräteschuppen für unseren tollen Garten. Wir können uns hier vor Wind und Wetter geschützt treffen und auch mal eine Tischtennisplatte aufbauen und die Hobelbank hinstellen, denn viele Bewohner arbeiten gerne mit Holz.« Diakon Andreas Ritter, Leiter des Wittekindshofer Wohnbereiches Ulenburg, freut sich über den neuen »Anbau«.
Versammelt hatten sich neben den Bewohnern und Mitarbeitern am neuen Wohnhaus in der Löhner Werrestraße auch Nachbarn, Betreuer und Freunde sowie Mitglieder des Rotary Clubs Herford. Bei strahlendem Sonnenschein hatten sie Schutz gesucht unter dem Dach des nagelneuen Carports und bewiesen damit, dass er auch eine gute Hilfe bei einer Grillparty sein kann.
Die schwierigste Hürde, die Finanzierung, konnte Dank des Engagements des Rotary Clubs Herford genommen werden. Der amtierende Clubpräsident Hartmut Wiesemann berichtete, dass die Entscheidung für die Finanzierung des Carports auf einen Vortrag des früheren Theologischen Vorstandes der Diakonischen Stiftung Wittekindshof, Pfarrer Horst Ritter, zurückgehe. Er hatte von dem Bauprojekt »9 x 24« berichtet, mit dem der Wittekindshof in verschiedenen Städten in den Kreisen Minden-Lübbecke und Herford Wohnmöglichkeiten für Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen schafft und gleichzeitig alte Wohnheimplätze abbauen kann, die nicht mehr dem heutigem Standard in der Behindertenhilfe entsprechen. So entsteht beispielsweise an der Salzufler Straße in Herford ein neues Wohnheim (das HK berichtete).
Auch wenn die Diakonische Stiftung auf öffentliche Fördermittel und die Unterstützung verschiedener Stiftungen zurückgreifen kann, sind Sonderinvestitionen nur durch zusätzliche Spenden und Sponsoren möglich. Die Finanzierung des Multifunktions-Carports entspricht dem Grundsatz der weltweit 1,2 Millionen Rotarier. Sie setzten sich in internationalen Projekten und regionalen Initiativen für die Verbesserung der menschlichen Lebensverhältnisse nach dem Grundsatz des selbstlosen Dienens (»service above self«) ein.
Auch durch den Carport verbessert sich die Lebensqualität, in diesem Fall für die 24 Hausbewohner, die den Multifunktionsplatz für vielfältige Freizeitaktivitäten nutzen können. Die eigentlichen Bauarbeiten hatten die 51 Mitglieder des Rotary Clubs aus dem Raum Herford, Bünde, Vlotho und Hiddenhausen Fachleuten überlassen. Wertvolle Unterstützung leisteten einige Bewohner des Hauses, die das Holz mit 90 Litern Lasur gestrichen hatten. Sie waren auch später bei der Montage der Bretter aktiv und haben rund 2500 Schrauben zusammen mit Nachbarn und Freunde des Hauses ehrenamtlich verbaut. Nur eine Handvoll haben sie übrig gelassen, damit die vier Mitglieder des Rotary Clubs Herford symbolisch die letzten Bretter anschrauben konnten. Zum Akkuschrauber griffen Apotheker Hartmut Wiesemann aus Herford, der frühere Oberkreisdirektor Henning Kreibohm, der erst vor wenigen Wochen in den Normenkontrollrat zum Bürokratieabbau berufen worden war, Andreas Peter von der Firma Peter Lacke (Hiddenhausen) sowie der Leiter der Abteilung Gefahrenabwehr und Strafverfolgung der Kreispolizeibehörde Herford, der Bad Oeynhausener Bernd Stienkemeier.

Artikel vom 03.10.2006