10.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Barsches Personal störte Museumsbesuch

Canossa-Ausstellung gefiel - Service war mies


Die Canossa-Ausstellung hat dieser Leserin gefallen. Der Service des Museumspersonals dagegen nicht:
Während des Besuchs der Canossa-Ausstellung unter guter fachkundiger Führung gab es für mich neben Geschichte, Kunst und Kultur leider auch erwähnenswerte, unerfreuliche Erlebnisse. Ein Mitglied unserer Gruppe musste aus gesundheitlichen Gründen Wasser aus einer mitgebrachten Flasche trinken. Sofort reagierte das Personal nach dem Motto: Hier ist Kontrolle angesagt!
Ein älteres Gruppenmitglied hatte sich einen Hocker mit auf die Strecke genommen, um dem exzellenten Vortrag ohne Beschwerden sitzend folgen zu können. Diese Sitzgelegenheit wurde ihm auf dem Weg durch die Ausstellung während des Vortrags (fast) wortlos weggenommen. Zitat: »Den habe ich aber zu Beginn der Führung mitgenommen«. Auf seinen Einwand kam die Antwort des Personals (Zitat): »Das haben wir auch schon gemerkt.«
Dieser unfreundlichen Geste wurde kurz darauf in der Städtischen Galerie das Sahnehäubchen aufgesetzt. Jetzt waren wir in der letzten Abteilung der Canossa Ausstellung angelangt. Dort wollte sich eine (sichtbar!) hochschwangere Frau aus unserer Gruppe während des Vortrags setzen, und es wurde zu diesem Zweck ein Stuhl etwa drei Meter weiter gestellt. Die an dieser Stelle zuständige Wache kam herbei, nahm die Sitzgelegenheit ohne weitere Erklärung wieder mit und sagte (Zitat): »Nein, das geht aber nicht!«.
»Erschütterung der Welt?« Jetzt war ich erschüttert!
Paderborn überzeugt? Mich nicht! Ich wusste nicht, wie ich es den zum Teil weit angereisten Gästen unserer Gruppe erklären sollte. Trotz Einhaltung der vorgegebenen Vorschriften hätte ich ein wenig mehr Menschlichkeit erwartet.
MARLENE MENNE-PAPENKORT Alisostraße 21 Paderborn

Artikel vom 10.10.2006