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Unterschriftenliste zum NWD-Erhalt

Liberale feiern 60-jähriges Bestehen im renovierten historischen Kreistagssaal

Kreis Herford (ram). Wer Geburtstag feiert, darf sich auch etwas wünschen. Die FDP im Kreis Herford hatte zu ihrem 60-jährigen Bestehen einen ganz besonderen Wunsch an die Geburtstags-Gäste. Die Schar der Gratulanten sollte sich auf einer Unterschriftenliste eintragen. Deren Wortlaut: »Ich bin dafür, dass die Stadt und der Kreis Herford alles dafür tun, die Zukunft der Nordwestdeutschen Philharmonie (NWD) nachhaltig zu sichern. Das schließt eine Beteiligung und ein finanzielles Engagement wie bisher mit ein.«

Viele Gäste kamen dem Wunsch der Liberalen nach und unterstützten mit ihrer Unterschrift die Aktion. Zwar richteten die Festredner, unter ihnen die beiden Bundestagsabgeordneten Frank Schäffler und Gudrun Kopp sowie der FDP-Fraktionsvorsitzende im Kreis, Steffen Paul, den Blick auch in die Vergangenheit, doch der Beschluss der Mehrheit im Kreistag, die Mitgliedschaft des Kreises im Trägerverein der NWD zu kündigen, sorgte auch eine Woche danach bei den Freien Demokraten noch für Empörung.
Von einem »verheerenden Signal, das außerhalb des Kreises nicht verstanden wird«, sprach die lippische Bundestagsabgeordnete Gudrun Kopp. Für Steffen Paul war der von SPD, Grüne und Freie Wählergemeinschaft gefasste Beschluss, die Mitgliedschaft zu kündigen, ein deutliches Zeichen, was im Kreis passiere, wenn andere als CDU und FDP die Oberhand erhielten. »Wir bleiben die gestaltene Kraft im Kreis«, betonte Paul.
Frank Schäffler versprach den vier NWD-Musikern, die aus Anlass des 60-jährigen Bestehens der FDP im Kreis Herford im historischen Kreistagssaal spielten, dass seine Partei alles dafür tun werde, den Bestand und die Entwicklung der NWD zu sichern. »Sie sind seit Jahrzehnten eines der kulturpolitischen Aushängeschilder der Region. Das soll auch so bleiben«.
Als Hauptredner war der FDP-Fraktionsvorsitzende des NRW-Landtags, Dr. Gerhard Papke, in die Werrestadt gekommen. In seiner Rede betonte er, die FDP sei in der Vergangenheit stets für wirtschaftliche Freiheit eingetreten, habe aber auch immer die damit verbundene Verantwortung betont. Dieses Zusammenspiel zwischen Freiheit und Verantwortung sei in einigen Vorstandsetagen von Großkonzernen aus dem Blick geraten. »Wir Liberale unterstützen auch deshalb kleine und mittlere Betriebe, weil hier das Zusammenspiel von Freiheit und Verantwortung noch gelebt wird«, so Dr. Papke. Angesichts der Herausforderungen, die die Globalisierung stellt, dürfe Deutschland nicht länger in Großindustrien von gestern wie der Steinkohle investieren, sondern das Geld müsse mehr in Bildung und Innovation fließen.

Artikel vom 05.10.2006