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»bio-logisch«: Asseln mögen keine Cola

Schüler des Friedrichs-Gymnasiums gewinnen Landeswettbewerb - Elvira Vogel reist nach Polen

Herford (kop). Erst wenige Monate ist es her, da fanden die meisten Schüler der Klassen fünf bis zehn des Friedrichs-Gymnasiums Herford Asseln wohl eher ekelig. Inzwischen hat sich die Meinung über die kleinen Tierchen bei vielen Schülern geändert. Das Herforder Gymnasium reichte beim landesweiten Schülerwettbewerb »bio-logisch«, der in diesem Jahr unter dem Thema »So ein SchlamAssel« stand, mit 358 die meisten Arbeiten ein. Drei Schüler landeten bei insgesamt 4500 Teilnehmern sogar auf den vorderen Plätzen.

Die 30 Erfolgreichsten nahmen jetzt an einer dreitätigen Schülerakademie teil. Unter ihnen die Herforder Till Kribben (Klasse 6) sowie die Schwestern Valerie-Noelle und Berdina-Noelle Trulley (Klasse 9). Sie hatten sich, wie ihre Mitschüler, wochenlang mit dem Thema Asseln auseinandergesetzt und mit ihren Arbeiten die Jury begeistert. Unterstützt wurden die Schüler des FGH von Bio-Lehrer Ulrich Stille, der auch den Wettbewerb im Regierungsbezirk Detmold koordiniert.
Bei »bio-logisch« galt es nicht nur, Fragen zu beantworten. Am meisten Spaß bereiteten den Kindern wohl die Experimente. So fanden sie beispielsweise heraus, dass Asseln Cola noch weniger mögen als Cola light oder dass die Tiere nach einer Stunde Aufenthalt im Kühlschrank ganz ruhig waren und sich aufeinander legten - wohl um sich aufzuwärmen. Daneben galt es die Tiere und ihre Verhaltensweisen genau zu beschreiben oder nach Gründen zu suchen, warum Menschen Asseln als ekelig oder Ungeziefer empfinden.
Fünf Aufgaben mussten die Schüler der Klassen fünf und sechs bewältigen, für die Schüler ab Klasse sieben gab's eine Zusatzaufgabe, für die ab Klasse 9 zwei.
Die 30 besten Schüler wurden am Ende zur Schülerakademie nach Bonn eingeladen. Auf dem Programm standen dort unter anderem ein Besuch des Luft- und Raumfahrtzentrums Köln-Porz oder des Sealife in Königswinter.
Neben den Akademieteilnehmern hatten auch die FGHler Nora Marie Barmeier, Alina Breder, Annchristin Ellersiek, Lina Römhild und Giulia Riepe gute Plätze erreicht. Sie erhalten ihre Urkunden am 27. Oktober neben weiteren erfolgreichen Teilnehmern auf Gut Bustedt.
Einen tollen Erfolg erzielte auch Elvira Vogel, die zurzeit die zwölfte Jahrgangsstufe des FGH besucht. Erfolge bei »bio-logisch« in den beiden Vorjahren galten für sie als Initialzündung, an einem weiteren Wettbewerb teilzunehmen. Im Rahmen des Wettbewerbs »Einstein trifft Marie Sklodowska« des Ministeriums für Bildung und Forschung reichte sie eine Arbeit über Agnes Pochels ein, die sich im 19. Jahrhundert mit Grenzflächenphänomenen beschäftigt hatte.
Besonders fasziniert habe sie an Agnes Pochels, dass sie damals trotz Studienverbotes für Frauen weiterforschte, erzählte die Schülerin.
Elvira Vogel gewann für ihre Arbeit eine einwöchige Reise nach Polen. In Warschau und Krakau hatte sie Gelegenheit, Kontakte mit polnischen Studenten zu knüpfen, Institute und wissenschaftliche Einrichtungen zu besuchen, eine Menge über das Studieren in Polen sowie über Stiftungen und Stipendien zu erfahren. Ihr Resümee: »Ein Auslandsstudium ist eine tolle Sache, ob nun in Polen oder in einem anderen Land.«
Im kommenden Jahr werden viele Schüler des FGH wieder beim Wettbewerb »bio-logisch« dabei sein. Dieser wird dann das Auge zum Thema haben, verriet Ulrich Stille schon jetzt.

Artikel vom 03.10.2006