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Aus Briefen an die Redaktion


»Die Stadt braucht
eine Schwimmhalle«
Zur Schwimmhallensituation in Rietberg schreibt der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Rietberger Rat, Gerd Muhle:
»Der glückliche Umstand, dass zwei Sonderschulen des Kreises in Rietberg gebaut wurden, gibt uns die einmalige Chance, in vertretbarem Kostenrahmen ein einfache Schwimmhalle mit einem 25-Meter-Becken zu errichten. Die SPD-Fraktion hat durch eine Anfrage im Bauausschuss die Diskussion wieder in Gang gebracht und so dafür gesorgt, dass eine gemeinsame Lösung nicht klammheimlich in irgendwelchen Schubladen verschwindet.
Zu einer verantwortlichen Daseinsvorsorge braucht die Stadt unbedingt eine Schwimmhalle. Wenn Kinder nicht schwimmen können, laufen sie nicht nur Gefahr, zu ertrinken, sondern können auch eine wichtige Sportart für Freizeit und Erholung im Erwachsenenalter nicht ausleben. Ziel muss sein, dass jedes Kind schwimmen lernt. Aus städtebaulichen Gründen machen wir unsere Ems fit für die Landesgartenschau und entfernen die hässlichen Jägerzäune. Gleichzeitig sorgen wir dafür, dass die Kinder in der Schule nicht mehr schwimmen lernen. Ich stimme der Äußerung des Bürgermeisters nicht zu, dass für die Belange der Stadt Rietberg ein Ersatzbau für das marode Neuenkirchener Lehrschwimmbecken völlig ausreicht.
Und wenn der Kreiskämmerer und der Kreisdirektor meinen, der Kreis sei nicht zur Durchführung regelmäßiger Schwimmstunden verpflichtet, so zeigt ihre Äußerung, wie wenig Ahnung die Verwaltungsspitze des Kreises von der pädagogischen Notwendigkeit des Schwimmens gerade für die Kinder der beiden Förderschulen hat. Noch liegt kein Beschluss eines politischen Gremiums im Kreis vor, dass man sich aus einer Kooperation mit Rietberg zurückziehen will. Ungewöhnlich ist deshalb, dass die Verantwortlichen sich schon soweit ablehnend dem Fenster hängen. Ich vermute, dass die negative Haltung der Kreisverwaltung im Zuge des vorauseilenden Gehorsams der CDU-Fraktion des Kreises gegenüber geschehen ist. Denn man hört schon durchsickern, dass die CDU-Kreistagsmitglieder aus den benachbarten Städten und Gemeinden neidvoll nach Rietberg schauen wegen der Baumaßnahmen für die Landesgartenschau, und den Geldhahn für Rietberg zudrehen wollen. Der Bürger würde auf keinen Fall verstehen, wenn aus Sturheit zwei Lehrschwimmbecken mit 16,6 Metern gebaut würden. Ich appelliere an das Verantwortungsbewusstsein des Kreistages und des Rates der Stadt die einzig vernünftige Lösung anzustreben. Die Stadt muss auch so weit wie möglich dem Kreis entgegenkommen. Man möge fair nach den Nutzenrelationen die Kosten für eine Schwimmhalle mit 25-Meter-Becken aufteilen.«

GERD MUHLE
33397 Rietberg

Artikel vom 05.10.2006