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Die »Klappe« kommt mit Verzögerung

Förderverein »Babyfenster im Kreis Höxter« gegründet

Von Michael Robrecht
Höxter/Warburg (WB). Der Förderverein zur Einrichtung und zum Betrieb eines Baby-Fensters im Höxteraner St. Ansgar Krankenhaus hat sich in der Kreisstadt gegründet.

Margareta Knoke aus Brakel ist in der Gründungsversammlung im St. Ansgar Krankenhaus zur ersten Vorsitzenden gewählt worden.
Der weitere Vorstand besteht aus dem 2. Vorsitzenden Bertwin Kühlmann aus Bad Driburg, Schatzmeister Franz-Josef Gottlob aus Ovenhausen, Schriftführerin Ines Koßmann (Architektin, Bökendorf) sowie den Beisitzern Dr. Volker Klimpel (Chefarzt Kinderabteilung St. Ansgar, Höxter), Hedwig Mellwig (Caritas, Höxter) und Felicitas Schimmel (Frauenunion, Warburg). Wie mehrfach berichtet, haben sich Wohlfahrtsverbände und interessierte Bürger im Vorfeld zusammengeschlossen, um eine solche Babyklappe für den Kreis Höxter einzurichten. In Paderborn hat das dortige Baby-Fenster am St. Vincenz-Hospital schon zwei Säuglingen das Leben gerettet. »Auch im Kreis Höxter soll kein Kind mehr ausgesetzt werden«, erklärte Margareta Knoke.
Dr. Martin Meier, Verwaltungsleiter am St. Ansgar Krankenhaus, bekräftigte das Versprechen des Krankenhauses, ein solches Fenster »so schnell es geht« einzurichten. »Wir sehen auch die Notwendigkeit für ein solches Angebot«, so Meier. Da an St. Ansgar jedoch millionenschwere Umbaumaßnahmen in Vorbereitung sind, muss das Baby-Fenster in den Gesamtbauplan mit eingefügt werden. Eine provisorische Vorabinstallation macht aus Sicht von Dr. Meier keinen Sinn.
Das Krankenhaus hatte von den Architektinnen Ines Koßmann und Stefanie Bannenberg einen Entwurf für das Baby-Fenster anfertigen lassen, der eine Lösung mit abgeschirmter Babyablagemöglichkeit, Vordach, Kamera und Wärmebettchen im gut erreichbaren ebenerdigen Bereich etwas abseits des Krankenhaus-Haupteinganges vorsieht. Diese Idealplanung hatte ein Kostenvolumen von stolzen 40 000 Euro. Diese »Mercedes«-Einzelplanung« soll aber stark abgespeckt werden, was laut Dr. Meier durch die Integration in die Gesamtbaumaßnahme auch gelingen kann. Die Fördervereinsmitglieder stellten unmissverständlich klar, dass solche Summen durch Spenden nicht finanziert werden können.

Artikel vom 03.10.2006