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Kita-Beiträge:
Eltern werden
noch verschont

Bis Juli 2007 keine Erhöhung

Altkreis Halle (SKü). Die Eltern von Kindergartenkindern bleiben im Kreis Gütersloh vorerst von Beitragserhöhungen verschont. Zumindest bis Ende des laufenden Kindergartenjahres im Juli 2007 soll trotz Unterfinanzierung aufgrund der Streichung von Landeszuschüssen kein höherer Elternbeitrag erhoben werden. Das beschloss jüngst einstimmig der Jugendhilfeausschuss des Kreises.

Andere Kreise in OWL haben in der Beitragsfrage anders reagiert. Im Kreis Minden-Lübbecke wurden neue Einkommensstufen eingeführt und die Beiträge um fünf Prozent erhöht. Im Kreis Herford müssen Eltern für Geschwisterkinder statt bisher null nun 50 Prozent des Beitrages zahlen. Und es wurden die Beiträge für alle um zehn Prozent erhöht.
Trotz der für Eltern positiven Entscheidung hier befindet sich der Kreis in einer prekären Lage. Die laufenden Kosten der Kindergärten können nämlich nicht aus den Elternbeiträgen finanziert werden. Bislang trug das Land NRW die Hälfte des Elternbeitragsdefizits. Seit dem 1. August ist es damit vorbei. Für den Kreis Gütersloh bedeutet dies, dass er jährlich etwa 600 000 Euro mehr zu schultern hat. Für einen Ausgleich müssten die Beiträge um etwa zehn Prozent erhöht werden.
Ob denn nun ab August 2008 die Eltern doch noch höher zur Kasse gebeten werden, ist völlig unklar. Hier gilt es auch Entwicklungen der Landespolitik abzuwarten, zumal den Kindergärten auch im Zuge der Bildungsdebatte eine immer wichtigere Rolle zugewiesen wird. Tatsache ist, dass aufgrund der demographischen Entwicklung und auch des schrittweise vorgezogenen Einschulungstermins (bis 2014 verschiebt sich der Stichtag von Juli auf Dezember) die Zahl der Kndergartenkinder im Kreis Gütersloh abnehmen wird. Insgesamt wird so bis 2014 ein halber Jahrgang in den Kindergärten wegfallen.
Demnach müssen rund 1400 Kinder weniger in Kindertageseinrichtungen im Kreisgebiet untergebracht werden. Wegen der nicht mehr benötigten Kindergarten-Plätze sollen aber nicht nur überflüssige Kindertageseinrichtungen geschlossen werden. Lothar Busche, Abteilungsleiter für Jugend und Familie in der Kreisverwaltung, geht davon aus, dass mehr Plätze für unter drei Jahre alte Kinder (ohne Rechtsanspruch) geschaffen werden sollen. Derzeit sind im Kreisgebiet rund vier Prozent der unter Dreijährigen versorgt, die Quote soll auf 20 Prozent verfünffacht werden.

Artikel vom 03.10.2006