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Eine Musikerfamilie zum Wohlfühlen

Posaunenchor Frotheim feiert 125. Geburtstag mit einem großen Empfang

Von Felix Quebbemann
Espelkamp-Frotheim (WB). Er ist ein fester Bestandteil der Dorfgemeinschaft Frotheim -Êund das nun schon seit 125 Jahren. Der Posaunenchor Frotheim feierte diesen seltenen Geburtstag am vergangenen Sonntag mit einem Gottesdienst und einem großen Empfang im CVJM-Gemeindehaus.

Voll besetzt war der Saal, als Detlef Beckschewe, der Chorleiter, an das Mikrofon ging. Den Bürgern Frotheims ist der Posaunenchor ans Herz gewachsen, das wurde aufgrund des Interesses deutlich. Beckschewe begrüßte die zahlreichen Gäste, unter ihnen Landesobmann Bernhard Silaschi und Kreisobmann Uwe Spreen.
Anschließend dankte er Heiko Bollmeyer dafür, dass er die Geschichte des Chores auf 20 Seiten in einer Chronik zusammengefasst hat, die während des Empfangs zur Mitnahme auslag. »Irgendetwas muss es geben, dass der Posaunenchor Frotheim eine so lange Zeit Bestand hat«, meinte Beckschewe. Er stellte heraus, dass die Gemeinschaft aus vollkommen unterschiedlichen Personen bestehe, »aus Akademikern und Arbeitern, aus Redseligen und Schweigsamen«. »Über diese Unterschiedlichkeit bin ich sehr froh.« Aber alle Mitglieder verbinde die Lust an der Musik, um damit den Menschen Freude zu bereiten. »Diese Verkündigung erreicht auch die Menschen, die dem Glauben nicht so nahe stehen«, bekräftigte Beckschewe.
»Wer einmal gesehen hat, wie sich jemand, der 80 Jahre alt geworden ist und keinen Besuch bekommt, an seinem Geburtstag freut und auch schon mal die Tränen rollen, wenn der Posaunenchor ihm ein Geburtstagslied spielt, der kann vom Blasen nicht mehr lassen«, betonte Beckschewe. Anschließend richtete der Chorleiter ein persönliches Wort an die Mitglieder. »Wir haben eine tolle Gemeinschaft und es macht Spaß, zu proben. Ich hoffe, dass wir uns auch weiterhin in unserer Posaunenfamilie immer wohl fühlen.«
Superintendent Dr. Rolf Becker überbrachte seine Glückwünsche und hofft auch weiterhin auf eine fruchtbare Mitarbeit des Chores bei der Sammlung der Gemeinde Christi. »Euch Bläsern gilt Dank für die Ausdauer und die Übungsstunden, die ihr einsetzt«, betonte Becker. Christel Senckel, stellvertretende Bürgermeister, verdeutlichte, dass der Posaunenchor ein »unverzichtbarer Aktivposten in einer funktionierenden Dorfgemeinschaft ist«. Wie viele Veranstaltungen der Chor musikalisch unterstützt habe, konnte sie nicht sagen. »Es mögen viele Tausend gewesen sein. Mögen mindestens noch einmal so viele hinzukommen.«
Ortsvorsteher Wilhelm Stockmann stellte die Kontinuität der Arbeit im Chor heraus. Denn Detlev Beckschewe sei erst der sechste Chorleiter. »Was wäre unser Posaunenchor ohne die Menschen, die lange dabei sind«, sagte Stockmann und hob in diesem Zusammenhang Gustav Berner heraus, der seit 80 Jahren dabei ist. »Das ist schon ganz toll.«
Günter Bünemann, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft, erklärte, der Posaunenchor sei das älteste Mitglied in der Frotheimer Dorfgemeinschaft und betonte, dass er einen wichtigen Teil der Gemeindearbeit übernehme. »Er musiziert zum Lobe Gottes und den Menschen zur Freude«, sagte Bünemann.
Auch der Kindergarten dankte dem Chor mit einem Bild, auf dem die Kinder Posaunen und Trompeten gemalt haben.
Und was wäre ein Geburtstag ohne Ehrungen. Für 80-jährige Mitgliedschaft erhielt Gustav Berner eine Medaille und eine Urkunde. Über weitere Ehrungen konnten sich freuen: Werner Hagemeyer (56 Jahre), Friedrich Bollmeyer, Günter Bösch und Willi Rose (alle 55 Jahre), Karl-Heinz Tiemeier (38 Jahre), Klaus-Dieter Fiegenbaum (32 Jahre), Detlef Beckschewe und Dirk Grannemann (31 Jahre).

Artikel vom 03.10.2006