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»Kloster«-Kollektiv ist gefordert

Fußball-Landesliga: Joachim Fuhrberg glaubt an seine Mannschaft

Von Sebastian Picht
und Wolfgang Wotke (Foto)
Kirchlengern (BZ). »Bei Auswärtsspielen erkenne ich kein Fortkommen«, sagt Trainer Joachim Fuhrberg. Spätestens seit der 0:3 (0:1)-Schlappe beim SV Spexard am Sonntag treten die Fußballer des Landesliga-Schlusslichts VfL Klosterbauerschaft auf fremden Plätzen auf der Stelle. Und auch zu Hause geht es nicht vorwärts: Erst einen mageren Punkt hat »Kloster« auf dem Konto.

»Spexard hat ja eine gute Mannschaft mit einigen Top-Leuten, aber wir müssen auch mal für eine Überraschung sorgen. So wie der Bünder SV bei Union Minden«, meint »Icke« Fuhrberg. »Bei uns gibt es immer noch einen riesigen Unterschied zwischen Heim- und Auswärtsspielen. Das war in der Bezirksliga nie so.«
Besonders Unkonzentriertheiten würden in der Ferne zu Niederlagen führen. So auch vor dem 0:2, als Burim Dreshaj den Ball nicht rechtzeitig wegschlagen konnte. Hinterher wurde er zwar gefoult, doch der Schiedsrichter ließ weiterlaufen und Jens Grundmann machte das 2:0. »Vielleicht fehlt es bei uns an Aggressivität. In der Landesliga ist der Grad zwischen Agressivität und Überhärte sehr schmal. Und wir sind am Ende immer die Dummen«, erklärt Fuhrberg. Auf jeden Fall fehle seinem Team die nötige Abgeklärheit. »Unsere Fehler werden in der Landesliga schneller bestraft.«
Immerhin einen Hoffnungsschimmer erkennt der Coach: Lars Mettenbrink ist am nächsten Spieltag in zwei Wochen wieder spielberechtigt. »Zwar darf die gesamte Verantwortung nicht alleine auf seinen Schultern lasten, aber wir brauchen ihn. Im Moment können wir Lars nicht ersetzen.«
Im kommenden Heimspiel gegen den SV Avenwedde fordert Fuhrberg von seinem Team, dass es sich »wieder vernünftig präsentiert. Und dabei gucke ich zunächst gar nicht auf die Tabelle. Es geht darum, wieder Selbstvertrauen zu tanken.« Der ein oder andere Spieler sei momentan nämlich mit dem Druck überfordert. »Die körperlichen Vorraussetzungen alleine reichen in der Landesliga im Gegensatz zur Bezirksliga nicht aus. Das ist hier die Basis«, sagt Fuhrberg. »Bei meinem Team fehlt mir die Konstanz. Außerdem vermisse ich den Glauben der Spieler an sich selbst. Das enttäuscht mich.«
Langsam werde es Zeit, den Hebel umzulegen, wenn man die Klassen noch halten will. »So einen großen Unterschied zwischen Bezirks- und Landesliga hatte ich jedenfalls nicht erwartet.« Dennoch dürfe man nun nicht resignieren. »Wir sind mit sechs bis sieben Teams auf Augenhöhe. Wenn wir an uns glauben, wird das auch belohnt werden.« Alleine das Selbstvertrauen mache 30 bis 40 Prozent der Leistung aus. Gegen Avenwedde will man davon eine gehörige Portion tanken -Êund natürlich auch endlich den ersten »Dreier« verbuchen. »Wir werden uns jetzt der schwierigen Phase stellen und versuchen, sie gemeinsam durchzustehen.« Dann geht es auch in der Tabelle wieder vorwärts.

Artikel vom 03.10.2006