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»Es sollen noch einmal alle
Kräfte gebündelt werden«

Hüllhorster CDU-Fraktion gegen Bekenntnisschule

Vlotho/Kreis Minden-Lübbecke (HoG). Die Hüllhorster CDU-Fraktion hält Haus Reineberg als Standort für eine Bekenntnisschule für nicht geeignet. Damit dürfte es keine Genehmigung für diese Nutzung der bislang evangelischen Bildungsstätte geben.

Als Begründung führte CDU-Fraktionschef Günter Obermeier an, der Standort finde nach Auffassung der Christdemokraten nicht die nötige Akzeptanz in der Bevölkerung. Man werde deshalb durch einen planungsrechtlichen Beschluss die nötigen Fakten schaffen, damit Haus Reineberg kein Schulstandort im Sekundarbereich I (Klasse 5 bis 10) werde, erklärte Günter Obermeier weiter.
Gleichzeitig unterstütze die CDU-Fraktion alle Bemühungen, Haus Reineberg vor der Abrissbirne zu schützen. »Es sollen noch einmal alle Kräfte gebündelt werden, um nach einer Alternativlösung zu suchen, wenn sich die vier Kirchenkreise Ende kommenden Jahres aus der Finanzierung von Haus Reineberg verabschieden«, schlägt Obermeier vor.
Peter Dück, Geschäftsführer des Christlichen Schulvereins Lippe, in dessen Trägerschaft die Bekenntnisschule etabliert werden sollte, zeigt sich gegenüber dieser Zeitung angesichts des Widerstandes nun auch aus den Reihen der CDU ungerührt. Das Angebot des Kirchenkreisverbandes, Haus Reineberg an den Christlichen Schulförderverein Lübbecker Land zu veräußern, stehe im Raum. Außerdem werde der Standort Haus Reineberg ohnehin nicht als ideal angesehen. »Eine Bekenntnisschule nördlich des Wiehengebirges wäre uns natürlich lieber«, erklärte Dück.
Für den Kirchenkreisverband, zu dem die Kirchenkreise Lübbecke, Minden, Herford und Vlotho gehören, ist der Christliche Schulförderverein gegenwärtig der einzige Interessent. Zwar gebe es Gespräche mit der Arbeiterwohlfahrt, der auch Unterlagen zur Verfügung gestellt worden seien, aber das sei noch nicht einmal der berühmte Silberstreif am Horizont, erklärte gestern der Bad Oeynhausener Andreas Huneke, Superintendent des Kirchenkreises Vlotho, gegenüber dieser Zeitung auf Anfrage.
Die Entscheidung inzwischen aller politischen Gremien aus Hüllhorst gegen die Schule hält Huneke »für einen kläglichen Versuch, etwas verhindern zu wollen, was sie nicht verhindern können«. Die Bekenntnisschule, gegen die es übrigens aus kirchlicher Sicht nichts einzuwenden gebe, werde kommen, ob nun in Hüllhorst oder in der näheren Umgebung. Und das sehr bald. Das hatte auch Peter Dück bereits in einer Informationsveranstaltung bekräftigt.

Artikel vom 03.10.2006