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Freischärler im Zweikampf

Historischer Markt nimmt Besucher mit auf die Reise ins Mittelalter

Gütersloh (peb). Ritter, die die Klingen kreuzen, sonntäglicher Einkauf, Informationen aus der Wirtschaft, alpenländisches Flair und Kirmesvergnügen - über das vergangenen Wochenende wird wohl niemand sagen können, es sei nichts los gewesen in Gütersloh.

Vor allem auch am gestrigen Sonntag zeigte sich die Michaeliswoche von ihrer schönsten Seite, als sich das vielseitige Vergnügen mit dem sonntäglichen Einkauf verbinden ließ. Wohl deshalb war auch auf der Gütersloher Wirtschaftsausstellung mehr los als an den Tagen zuvor. Von Angeboten der Baubranche bis hin zu Dampfbügeleisen und Gemüsehobeln zeigt die Wirtschaft dort derzeit ihr Leistungsspektrum.
Während das Kirmestreiben auf dem Marktplatz und das alpenländische Vergnügen mit dem Tiroler Markt auf dem Kolbeplatz schon seit dem Beginn der Michaeliswoche die Menschen anlockte, starteten die Besucher der Innenstadt am Samstag rund um die Martin-Luther-Kirche zu einer Reise ins Mittelalter. An rund 20 Ständen zeigte die Interessengemeinschaft Historische Märkte das typische Markttreiben des Mittelalters.
So war ein Schmied ebenso vertreten wie eine Wahrsagerin, ein Sarwürker - der einst die Kettenhemden anfertigte -, oder ein Schmuckhändler. Nachdem die Gruppe Goselagerer mit Minnegesang und anderen Stücken aus längst vergangenen Jahrhunderten für muntere Unterhaltung sorgte, ging es handfester zur Sache. So lieferten sich die Recken der »Freischärler zu Beutelsmehren« mehrfach martialische Schaukämpfe, bei denen der Herold schon mal den Medicus rufen musste.
Wirklich verletzt wurde freilich niemand, dafür konnten sich die Besucher des Marktes schließlich auch noch ansehen, wie ein Quacksalber einst Verletzt und Kranke behandelte.

Artikel vom 02.10.2006