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Paderstadt Vorreiterin
in der Frauenförderung

Gleichstellungsstelle feiert ihr 20-jähriges Bestehen

Von Manfred Stienecke
(Text und Foto)
Paderborn (WV). In Sachen Frauenförderung und Gleichberechtigung gehört die Stadt Paderborn landesweit zu den Vorreitern.

Darauf haben Bürgermeister Heinz Paus und die Paderborner Gleichstellungsbeauftragte Dagmar Drüke am Sonntag im Rathaus anlässlich der Feier zum 20-jährigen Bestehen der Einrichtung hingewiesen. Vier Jahre, bevor Nordrhein-Westfalen die Frauenförderung unter ministerielle Aufsicht stellte, hatte die Stadt bereits ein entsprechendes Amt eingesetzt. Die erste Amtsinhaberin, die frühere Beigeordnete Annette Hagemann, war zur Feier eigens aus Remagen angereist.
Obwohl man auch in Paderborn in den achtziger Jahren leidenschaftlich über die Einführung eines solchen Amtes debattiert habe, sei die Diskussion hier weniger ideologisch und emotional als beispielsweise im Landtag geführt worden, betonte Paus in seinem Grußwort. »In Paderborn hat immer die konkrete Verbesserung der Chancen für Mädchen und Frauen im Mittelpunkt gestanden.« Dabei habe sich gezeigt, »dass die jungen Frauen die Männer in vielen Bereichen, etwa Schule und Universität, quantitativ wie qualitativ eingeholt und sogar überholt haben.«
Dagmar Drüke, die im November 2005 ihr Amt als Gleichstellungsbeauftragte der Stadt angetreten hat, erinnerte in ihrem Rückblick an die zahlreichen Initiativen, die seit 1986 von dieser Stelle ausgegangen sind. Als Schwerpunkte nannte sie die Stärkung der Frauenerwerbstätigkeit, das Bemühen um die Frauenkultur und die Gewaltprävention. So seien etwa die Ausweisung von Frauenparkplätzen in Tiefgaragen und die Einführung von Anschlusstaxis an den Nachtbus von Initiativen der Gleichstellungsstelle ausgegangen. Drüke bedauerte in diesem Zusammenhang, dass sich die Kreispolizeibehörde aus der Finanzierung von Selbstbehauptungskursen für Mädchen zurückgezogen habe. Nächstes großes Projekt sei im März 2007 eine »Frauengesundheitswoche«.
Petra und Volker Merschmann sorgten für den stimmigen musikalischen Rahmen. Mit einem Kulturabend, der von heimischen Künstlerinnen gestaltet wird, setzt die Gleichstellungsstelle heute ab 20 Uhr in der Kulturwerkstatt ihre Jubläumsfeier fort. Gäste sind hierzu wie auch zur anschließenden Party willkommen.

Artikel vom 02.10.2006