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Feuerwehr erwischt Einbrecher

Sicherheitswache im Gewerbezelt erlebt eine ereignisreiche Nacht

Von Jürgen Vahle
Warburg (WB). Computer, Fernseher, Pelze, Luxus-Autos - im Gewerbezelt der Oktoberwoche wird vieles von Wert präsentiert und verkauft. Bewacht werden die Stände nachts von Feuerwehrleuten des Warburger Löschzuges. Wie wichtig ihr Einsatz ist, hat sich erst wieder in der Nacht zu Montag gezeigt. Andreas Floren, Jochen Bunse, Jens Vogt und Heinrich Engemann stellten auf frischer Tat zwei betrunkene Jugendliche, die einbrechen wollten.

Wenn das Licht schwindet, werden andere Sinne geschärft. Das geht auch den vier Warburger Feuerwehrleuten so, die in der Nacht zu Montag Wachdienst schieben. Mehrere Dutzend Kontrollrunden drehen sie während dieser Zeit im Gewerbezelt. Nur die Notbeleuchtung erhellt noch die Gänge.
Der dumpfe Klang der Tanzkapelle im Bierzelt ist längst verklungen. Es regnet. Die Tropfen trommeln gleichmäßig auf das Zeltdach. An der Aktionsbühne zieht der Duft von frischen Waffeln vorbei. Dort haben die CDU-Frauen noch vor wenigen Stunden fleißig gebacken. Einige Meter weiter ist der süße Geruch verflogen. Die deftige Fahne des nahen Käsestandes zieht durch die Luft. Die Bodenbretter des Zeltes knarren bei jedem Schritt leise. In den Gängen, die sonst voll mit Besuchern sind, wirkt die Leere unheimlich.
Bankkaufmann Jens Vogt fällt das Geräusch sofort auf, das da am Stand der Stadtwerke an seine Ohren dringt. Jemand macht sich an der Plane zu schaffen. Ob es sich um einen Dummen-Jungen-Streich oder um eine Straftat handelt, wissen Vogt und seine Kollegen der Sicherheitswache auch nicht genau. Ihnen ist jedoch eines klar: Wer sich um kurz vor drei Uhr an der Plane des Ausstellungszeltes zu schaffen macht, der hat nichts Gutes im Sinn.
Feuerwehrmann Vogt weiß, was zu tun ist: Das Funkgerät hat er griffbereit, schnell sind seine Kollegen verständigt. Während sich Heinrich Engemann, normalerweise Hausmeister im Jugenddorf, durch einen Notausgang seinen Weg hinter das Zelt bahnt, stürmt Andreas Floren, eigentlich Bankkaufmann, durch den Haupteingang nach draußen. Jochen Bunse verständigt derweil die Polizei. Allen Mitgliedern der Wache schießt das Adrenalin ins Blut und ein Wort in den Sinn: »Einbrecher«!
Immer wieder kommt es vor, dass sich Betrunkene am Zelt zu schaffen machen. Meist verschwinden sie schleunigst, wenn sie die Feuerwehrleute bemerken. Doch diesmal kommt es anders.
Andreas Floren und Heinrich Engemann sind schnell genug. Die beiden Täter, zwei 16 und 17 Jahre alte Jugendliche, werden an Ort und Stelle festgehalten. Sie lassen sich widerstandslos festnehmen. Die jungen Leute hatten bereits eine Sichtschutzplane zwischen den Zelten abgebaut, um ins Innere zu gelangen. Sturzbetrunken sind sie. Die Polizei kassiert sie ein, lässt ihnen eine Blutprobe entnehmen und bringt sie zu ihren Eltern. Die jungen Leute werden sich in einem Strafverfahren verantworten müssen. Für die Sicherheitswache endet die Nacht ruhig. Der Bedarf an Aufregung ist für die Warburger Einsatzkräfte auch mehr als gedeckt.

Artikel vom 03.10.2006