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»Fast täglich Angebote«

2. Liga: neue Spieler sind für den TuS Spenge nicht zu finanzieren

Von Lars Krückemeyer
Spenge (HK). Fünf Niederlagen in Folge, 0:10-Punkte, letzter Platz. So schlecht ist der TuS Spenge in sechs Jahren 2. Handball-Bundesliga noch nie gestartet. »Das ist eine sehr schwierige Situation für uns«, stellte der sportliche Leiter Horst Brinkmann nach dem 22:25 beim ASV Hamm fest.

»Nach der guten Vorbereitung hatte ich nie damit gerechnet. Das Problem im Angriff liegt aber auf der Hand: auf den Halbpositionen war das heute gar nichts. Wir haben den Hammer Torwart regelrecht warm geworfen«, so Brinkmanns Analyse.
Der Fehlstart des TuS Spenge ist auch den Spielervermittlern nicht verborgen geblieben. So werden Brinkmann »fast täglich« Spieler angeboten. »Ich denke aber, dass eine Neuverpflichtung aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich ist. Andererseits muss man abwägen, ob man sehenden Auges den Abstieg in Kauf nehmen oder investieren will«, meint der sportliche Leiter.
Mit Marco Steffen fällt ein gestandener Spieler der vergangenen Jahre auf unbestimmte Zeit aus, und Stefan Dessin, seit dem 1. September zum Zuschauen verurteilt, wird frühestens im übernächsten Heimspiel gegen Aurich wieder mitwirken können.
Außerdem sind die Verluste der Routiniers Rüdiger Traub und Andreas Bock schwerer als erwartet zu kompensieren. Folge: wie schon in der vergangenen Saison zieht Spenge in entscheidenden Phasen den Kürzeren und hat zudem mit 126 Toren aus fünf Spielen (Schnitt 25,2) den schwächsten Angriff aller 18 Mannschaften. So bleibt in Spenge derzeit nur die Hoffnung auf die baldige Rückkehr Stefan Dessins und das dringend benötigte Erfolgserlebnis in der Liga.
Die nächste Gelegenheit dazu besteht am kommenden Samstag im Heimspiel gegen den Tabellen-Siebten aus Dessau, der gegen Aufsteiger Achim-Baden mit nur neun Spielern antrat und dennoch 30:28 gewann. Gerade für dieses Spiel ist dem TuS in der schwierigen Situation eine vollere Halle zu wünschen, als es beim eher mageren Besuch gegen den TV Emsdetten der Fall war.
Im folgenden Auswärtsspiel beim Tabellenführer Füchse Berlin, der vor 4.000 Zuschauern das Spitzenspiel gegen den Stralsunder HV mit 32:27 gewann, dürfte es am übernächsten Spieltag nichts zu holen geben. Umso größer wird der Druck am 21. Oktober sein, wenn der bisher ebenfalls noch sieglose OHV Aurich (1:9) in Spenge zu Gast ist. Die Ostfriesen setzten am Samstag das Heimspiel gegen Schwerin mit 24:25 in den Sand. Die erste Saison-Niederlage musste die Ahlener SG mit 21:24 beim launischen TSV Altenholz hinnehmen.

Artikel vom 03.10.2006