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»Mittelmaß ist
eine Todeszone«

Stiller sprach vor Marketing-Club

Von Petra Figge
Paderborn (WV). »Wer an der Spitze bleiben will, muss sich permanent ändern und mühen«, resümierte Karl-Heinz Stiller, Vorstandsvorsitzender der Wincor Nixdorf AG, vor dem Paderborner Marketing-Club.

Dabei sieht der drittgrößte Hersteller von Kassensystemen und Geldautomaten im Verhältnis zwischen Markt und Börse nicht nur Gegensätze, sondern auch gleiche Wünsche: »Beide wollen langfristige Geschäfte, Glaubwürdigkeit und Vertrauen.«
Und genau die erhält der Kunde des Paderborner Unternehmens, das mit knapp 7600 Mitarbeitern eine weltweite Präsenz in 90 Ländern aufweist. Klare Strukturen, motivierte, leistungsfähige Mitarbeiter und Verlässlichkeit bilden nach Angaben von Stiller das Geheimrezept des im MDAX notierten Unternehmens, das weltweit in seinem Produktsegment auf Rang drei steht.
Doch das reicht dem Chef noch nicht, der ganz nach oben will. »Wer sich in der Mitte tummelt, sollte dort heraus kommen«, riet der den Zuhörern. Die Premium- oder die Discountebene seien die Märkte der Zukunft, das »Mittelmaß ist eine Todeszone.« Daher sollte der Unternehmer Entscheidungen treffen und sein Ziel festlegen. Sein Tipp, wie Visionen Wirklichkeit werden: Eine hohe Motivation und der Wille zur Veränderung, Vorgabe der Richtung und klare Ziele sowie ein ordentliches Durchhaltevermögen. Der feste Wille nach oben zu kommen, setze Kräfte frei, die im Sinne des Unternehmens zum Erfolg führen.
Stillers Ziel ist es, global wettbewerbsfähig zu sein, die Führungsspitze zu erreichen, schneller zu wachsen als der Markt und beste Produkte mit hervorragender Qualität zu bieten. Nötig seien dazu hochmotivierte Mitarbeiter, die global denken können. Das Potenzial sei in Deutschland vorhanden, stellte Stiller fest. »Wir haben hervorragende Leute, die an guten Universitäten ausgebildet werden.« Dieses Potenzial müsse nur genutzt werden. Viele Branchen wie die Gentechnik oder die Halbleiterbranche hätten sich aus Deutschland bereits verabschiedet. Was zur Zeit noch bleibe, sei die Autobranche. Doch auch hier kündige sich eine Veränderung an.
Die Zeiten erforderten ein Umdenken bei den Menschen. Der Arbeitswille müsse wiederentdeckt werden, die Freizeit- und Spaßgesellschaft sich wandeln, wenn Deutschland in einigen Jahren in der Weltwirtschaft noch mitreden wolle, meinte Stiller.

Artikel vom 02.10.2006