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Grün-Weiß Demir
»zerlegt« SCW II

GWL gewinnt Knaller-Derby mit 4:3

Von Yves Brummel
Wiedenbrück (WB). Fußballunterhaltung allererster Güte bekamen die Zuschauer beim Derby SC Wiedenbrück II gegen Grün-Weiß Langenberg serviert. Sieben Treffer, Chancen im Sekundentakt und Emotionen pur ließen jeden Liebhaber des runden Leders mit der Zunge schnalzen. Am Ende setzte sich Langenberg in einer verrückten Partie, trotz zweimaligem Rückstand, mit 4:3 (2:1) durch.

Fassungslos über das gerade Geschehene sackten die Spieler des SCW II nach dem Schlusspfiff auf den Rasen des Jahnplatzes, während sich auf der anderen Seite die Gäste jubelnd in den Armen lagen. »Im Moment spricht einfach alles gegen uns. Wir sind die bessere Mannschaft, machen aber immer wieder diese dummen Fehler«, verstand Trainer Oliver Klösel die Welt nicht mehr.
Sein Assistent Marc McDonald brachte es da schon genauer auf den Punkt: »Der Grün-Weiß Demir hat heute Wiedenbrück II geschlagen.« Eine Aussage die wohl jeder Beobachter kommentarlos unterstrichen hätte. Denn wie Phoenix aus der Asche hatte Serkan Demir, der vier Wochen aufgrund eines gebrochenen Daumens nicht auflaufen konnte, sein Team vor der Pause in Führung geschossen (44./45.).
Bis zu diesem Zeitpunkt war von den grün-weißen Gästen nämlich nicht viel zu sehen, außer zahlreichen Ballverlusten. Im Gegensatz dazu zelebrierten die Wiedenbrücker Fußball vom Feinsten und erspielten sich Torchance auf Torchance. Doch erst Jörg Buschmeier bugierte die Pille über die Linie (15.). »Es war ein aufregendes Match, ein schöner Dreier mit dem glücklicheren Ende für uns«, fasste GWL-Coach Frank Kirschbaum die Begegnung aus seiner Sicht zusammen.
Passend zum Spielverlauf stürmten die Gastgeber wie die wild gewordenen Stiere aus der Kabine und drängten auf den Ausgleich. Doch stattdessen gelang ihnen sogar die komplette Wende. Zunächst feuerte Kapitän Markus Graham aus 35 Metern einen Sonntagsschuss ab - 2:2 (48.) ehe Dominik Brandt, vier Minuten später, zur Führung traf. Doch bei Langenberg hatte einer seinen Torhunger noch längst nicht gestillt: Zunächst elfmeterreif im Strafraum gelegt und Dennis Hanigk den Ausgleich »erzielen lassen« (63.), knipste Super-Serkan eine Viertelstunde vor Schluss zum unglaublichen Siegtreffer ein.
SC Wiedenbrück 2000 II: Liemke - Buschmeier (73. Hermelbracht) - Schenk, Gözsüz - Coria (68. Shabani), Sürmeli (75. Laci), Graham, Strenge - Walcott - Brandt, Gemitzoglu.
GW Langenberg: Marx - Kleinelümmern - Brinkhaus, Schniedertöns - Otterpohl, M. Laumeier, Mackenbrock (55. Bünte), D. Hanigk (84. Schwale), Madecki - Stach (83. Osterpürk), Demir.

Artikel vom 02.10.2006