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Haller liefert die Rahmen

»KulturLand Schelphof« hat eine weitere Attraktion


Halle/Werther/Heepen (-er). Wenn ein Rahmen den Blickwinkel lenkt, kann der Betrachter an Bekanntem und Vertrautem plötzlich Neues entdecken. Diesen Effekt machen sich die Gestalter des Erlebnispfades über das »Kulturland Schelphof« in Heepen zunutze.
Drei stabile Stahlrahmen hat Metallgestalter Christoph Kasper aus Halle entworfen. Der besondere Clou: Jeder greift ein von Menschenhand geschaffenes Element der Landschaft auf und gibt dem Blick Ñ beziehungsweise dem Bild - einen reizvollen Akzent. »Bei allen drei Rahmen wird der Blick auf Kontraste gelenkt«, erklärt Andrea Vahrenhorst, Projektleiterin des Erlebnispfades im »KulturLand«. So hat Christoph Kasper in einem Rahmen Metallstäbe angeschweißt, die an die dicken Kabel der Überlandstromleitung erinnern. Aus dem richtigen Blickwinkel betrachtet, sind die Kabel im Rahmen mit den echten Kabeln deckungsgleich.
Rahmen 2 stellt den Bezug zur Müllverbrennungsanlage her: Die Landmarke mit den drei Schornsteinen und dem Hauptgebäude wurde in Stahl nachgearbeitet. Und Rahmen 3 verknüpft eine stillgelegte Grünfläche mit einem historischen Hofgebäude, eine Scheune. Dass die Rahmen mit diesen Darstellungen »gefüllt« wurden, ist der kreative Beitrag des Hallenr Metallgestalters, der seine Werkstatt in der ehemaligen Lederfabrik Güttgemanns hat.
Die Motive und die drei Standorte wurden im Rahmen eines Workshops im Frühjahr gefunden. »Damals sind wir mit einem verschnörkelten Bilderrahmen über den Erlebnispfad gewandert und haben ausprobiert«, erzählt Vahrenhorst. Schon dabei waren die Teilnehmer von den Kontrasten fasziniert. Diese sollen auch die Besucher durch die neu aufgestellten Bilderrahmen fesseln. Und wer sich vom Info-Pavillon am Schelphof (Zufahrt über Schelpmilser Weg und Wiesenstraße) auf den drei Kilometer langen Erlebnispfad aufmacht, wird noch anderes entdecken: riesige Heckentiere, ein grünes Wohnzimmer, Höhr-Röhren und vieles mehr.

Artikel vom 30.09.2006