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Polens Industrie ist jetzt im Aufwind

Besuch aus Versmolds Partnerstadt Dobczyce: Rundgang im interkommunalen Gewerbegebiet

Borgholzhausen (ak). Pawel Machnicki beobachtet das interkommunale Gewerbegebiet Borgholzhausen/Versmold in seiner polnischen Heimat mit wachen Augen. Zum Auftakt der polnischen »Spezialitätenwoche« ist der stellvertretende Bürgermeister aus Dobczyce mit Freunden in die Partnerstadt Versmold gereist. Natürlich nicht ohne sich vor Ort von den Fortschritten im Gewerbegebiet berichten zu lassen.

Versmolds Bürgermeister Thorsten Klute und sein allgemeiner Vertreter Karl Wilhelm Mummert sowie Borgholzhausens Bürgermeister Klemens Keller hatten Pawel Machnicki am Samstag zu einem Rundgang eingeladen. Dieser Einladung war er - mittlerweile zum dritten Mal - gerne gefolgt. Vor Ort ließ er sich ausführlich über die aktuellen Grundstücksverhandlungen und -verkäufe informieren. Von der 26 Hektar großen Fläche des ersten Bauabschnitts sind 22 Hektar vergeben, teilte Klemens Keller als Vorsteher der Zweckverbandsversammlung für das Gewerbegebiet mit. »Für die restlichen vier Hektar gibt es verschiedene Interessenten, aber da müssen wir genau abwägen. Wir wünschen uns noch produzierendes Gewerbe«, sagte Keller.
Auch in Polen ist die Industrie laut Machnicki im Aufwind. Für die 14 000-Einwohner-Stadt Dobczyce, die 30 Kilometer von Krakau entfernt liegt, sei vor allem die Lebensmittelproduktion von enormer Bedeutung. In der Industriezone Dobczyces, in der sich bisher elf Firmen angesiedelt haben, werden hauptsächlich Salzgebäck und Süßigkeiten hergestellt. Weitere Hauptbeschäftigungsquelle sei ein Latexhersteller, berichteten Thorsten Klute und Karl Wilhelm Mummert. Darüber hinaus gebe es einen Karosseriebauer und eine Kunststofffirma in dem polnischen, etwa 50 Hektar großen Industriegebiet.
»Wir haben in diesem Jahr noch 22 Hektar für die Industriezone dazugekauft. Wir rennen euch hinterher, denn bald - wenn wir neue Investoren gefunden haben - ist das Gebiet auch 70 Hektar groß«, scherzte Pawel Machnicki - mit Blick auf das zurzeit 72 Hektar große Gewerbegebiet Versmold/Borgholzhausen - mit seinen deutschen Amtskollegen. Im Allgemeinen sei der Grunderwerb in Polen nur schwer möglich. Daher stimmt Machnicki diese Aufbruchsstimmung sehr optimistisch.
Auch Klemens Keller ist bester Stimmung. Die Entwicklung im Gewerbegebiet Borgholzhausen/Versmold und die Zusammenarbeit zwischen den Kommunen sieht er als »genial und hervorragend«. Er bedankt sich bei allen Grundstückseigentümern. »Nach anfänglicher Skepsis konnten faire Lösungen für beide Seiten gefunden werden. In diesem Gewerbegebiet ist noch eine enorme Weiterentwicklung möglich.«

Artikel vom 02.10.2006