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Ausflug in das
Zechstein-Meer

Lagerung von Atommüll-Abfällen

Bad Driburg (Bk). Einen geologischen Ausflug in das »Zechstein-Zeitalter« erlebten die Mitglieder und Gäste des CDU-Stadtverbandes Bad Driburg mit Professor Dr. Friedrich-Karl Ewert. Der Diplom-Geologe informierte über eine sinnvolle Lagerung von Abfällen aus der Kernenergie,wie sie auch noch vor wenigen Jahren im Kernkraftwerk Würgassen angefallen seien.

Zudem hätten auch die Bürger im Kreis Höxter unter den hohen Energiepreisen zu leiden, da Strom, Öl und Gas teuer importiert werden müssten. Fragen über alternative Energiequellen oder auch über die Kernenergie würden derzeit häufiger gestellt, um die Sicherung der Energiebedarfes zu gewährleisten, urteilte Ewert.
Der Professor machte den Anwesenden klar, dass derzeit 441 Kernkraftwerke in 32 Ländern betrieben werden. Die Stromversorgung in Deutschland werde zu 29 Prozent aus Kernkraft erzeugt, im Nachbarland Frankreich betrage dieser Anteil sogar 78 Prozent. Die dabei entstehenden atomaren Abfälle müssten so abgelagert werden, dass sie von der Außenwelt abgeschnitten seien, und das sei nur in der Tiefe der Erde möglich. Dr. Ebert verdeutlichte, dass eine Ablagerung nur in Gesteinskörpern geeignet ist, die geologisch und mechanisch stabil seien. Ebert nannte in diesem Zusammenhang die Salzstöcke von Gorleben als idealen Standort. »Salz ist homogen, ein guter Wärmeleiter und wird bei der zu erwartenden Wärme formbeständig bleiben«, so die geologischen Feststellungen des Professors.
Die Salzstöcke von Gorleben seien tief genug für eine Ablagerung von Atommüll und vor 225 Millionen Jahren durch das Zechstein Meer entstanden. »Der Salzstock in Gorleben wird auch in vielen tausend Jahren noch stabil sein und dann ist, bedingt durch die Halbwertzeit, das Uran längst zu Blei zersetzt worden«, schloss Ewert seinen Vortrag. Er halte den Ausstieg aus der Kernenergie für unverantwortlich, da regenerative Energien durchaus als Ergänzung angesehen werden, aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt die Atomkraft nicht ersetzen könnten.
Der Diplom-Geologe verdeutlichte, dass Erdöl sowie Erdgas knapper und teurer würden. Zudem beklagte Ewert, dass die Forschung, Entwicklung und somit der technische Fortschritt auf dem Gebiet der Kernenergie extrem vernachlässigt würden. Er betonte, dass Deutschland der einzige Staat weltweit sei, der den Ausstieg politisch beschlossen habe und sich so von Energieimporten aus anderen Ländern abhängig mache.

Artikel vom 30.09.2006