02.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Schlusspfiff beendet die Leidenszeit

Bezirksliga-Derby: TuS Erkeln bezwingt TuS Vinsebeck mit 3:0-Toren

Von Michael Risse
Erkeln (WB). Der TuS Erkeln gewann das Bezirksligaspiel gegen den TuS Vinsebeck dank Treffern von Erdogan Acar, Bayram Sener und Ertan Özdemir mit 3:0 (0:0). Die Nethekicker taten sich gegen schwache Gäste sehr schwer ihr individuelles Potenzial erfolgreich umzusetzen. »Ein ganz grausames Fußballspiel. Gut, dass der Schiedsrichter mit einem energischen Pfiff die Leidenszeit beendete«, sagte Vinsebecks Trainer Norbert Dölitzsch.

Trotz des Sieges war Erkelns Trainer Klaus Brandt verärgert: »Wir haben 3:0 gewonnen, mehr sage ich nicht. Ich denke, daraus können Sie meine Stimmungslage ablesen.«
Die Bezirksligakicker des TuS Erkeln waren den Gästen spielerisch und läuferisch überlegen, doch durchdachte und effiziente Spielzüge waren selten. Auf die erste gute Strafraumszene mussten die Zuschauer 14 Minuten warten. Bozo Ahmed drang links in den 16er ein und passte zu Erdogan Acar. Obwohl Acar den Ball nicht richtig traf und keine Torgefahr entstand, rief Vinsebecks Coach Norbert Dölitzsch: »Wir eiern uns das Ding gleich wieder selber rein.« Die zweite und letzte Erkelner Chance vor der Pause war in Minute 22 zu verbuchen. Erdogan Acar setzte Bozo Ahmed in Szene, doch der verstolperte die Aktion und der Ball flog im hohen Bogen über die Torlatte. Die größte Gefahr für das Gehäuse des Erkelner Keepers Julian Pecher entstand vier Minuten vor dem Seitenwechsel durch Gerd Elsner. Doch der Flachschuss des Vinsebecker Oldies kam genau auf den Torhüter. Von Erkelner Zuschauern war zur Pause zu hören: »Das ist der bisher schwächste Gegner und trotzdem klappt es bei uns nicht.«
Beim TuS Erkeln wurde Youngster Jan Reimers durch Ertan Özdemir ersetzt. Der wirkte belebend, initiierte Ofensivaktionen. Doch bei der ersten guten Szene nach der Pause wartete Özdemir vergeblich auf das Zuspiel durch Masshud Nassery. Der zog es vor selbst abzuschließen, scheiterte aber an Torhüter Elfers.
In der 55. Minute führte ein Konter die Vinsebecker in den Erkelner Strafraum, aber Markus Stecker kam nicht zum Torschuss. Im direkten Gegenzug stürmte Ertan Özdemir auf Torhüter Heiko Elfers zu, wollte ihn umlaufen. Im richtigen Moment bekam der Schlussmann die Kugel zu fassen.
Das 1:0 (65.) erzielte Erdogan Acar aus 12 Metern mit einem Linksschuss. Nach Zuspiel von rechts hatte sích Acar mit einer für ihn typischen Körperdrehung freigespielt. In der 70. Minute trat Erdogan Acar als Vorbereiter auf, Bayram Sener vollendete zum 2:0. Das 3:0 (78.) erzielte Ertan Özdemir. Der TuS Erkeln startete noch weitere Angriffsversuche, doch oft wurde hin und her gespielt, statt geradlinig den Erfolg zu suchen. »Schießt doch mal« oder »Wer denn nun?« lauteten die Rufe des Erkelner Publikums.
Insgesamt war es ein langweiliges Spiel. »Dazu fällt mir nicht viel ein. Der Gegner hat mit uns Katz und Maus gespielt«, meinte Norbert Dölitzsch. Ein TuS Erkeln in Normalform hätte ein Schützenfest gefeiert. Ein mitgereister, älterer Vinsebecker Zuschauer sagte nach dem Spielende enttäuscht: »Ich habe immer gesagt, steigt nicht auf. Wir haben schon in der A-Liga am Limit gespielt.«
TuS Erkeln: Pecher - J.Nassery, Topal, Voits, Rehrmann, Reimers (46. Özdemir), M.Nassery, Sener, Acar (83. A.Rampe), B.Ahmed, Piechotta).
TuS Vinsebeck: Elfers - Ostermann, Genc (57. Schierkolk), Stecker, Tracht, M.Disse, Mehrmann, Weißenburger, Elsner (78. Schäfers), Pott, J.Disse (78. Echterling).

Artikel vom 02.10.2006