02.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Nethestädter verschenken den Sieg

Verbandsliga-Topspiel: VfB Fichte Bielefeld - SpVg. Brakel 0:0

Von Jürgen Drüke
Bielefeld (WB). »Der Sieger hätte heute nur SpVg. Brakel heißen dürfen.« Klare Worte von Werner Koch nach dem 0:0 im Verbandsliga-Topspiel. Der Trainer der Rot-Schwarzen haderte nach dem 0:0 beim Spitzenreiter VfB Fichte Bielefeld mit der Chancenauswertung.

Es waren vier Szenen in der Bielefelder Rußheide, die dafür sorgten, dass beim Übungsleiter der Gäste der Blutdruck nach oben schnellte. In der 32. Minute hätte Alex Schmidt den Ball nur noch aus drei Metern Entfernung über die Torlinie schieben brauchen, doch er traf nicht zum 1:0. Auch nicht Waldemar Schmidt in der 37. Minute, als er völlig freistehend vor Fichte-Schlusmannn Bergenthal die notwendige Konsequenz vermissen ließ. Im zweiten Abschnitt gab es dann zwei weitere sogenannte Hundertprozentige für die taktisch bestens ausgerichteten Gäste: In der 67. Minute steuerte Dennis Hansmeier mutterseelenallein auf Fichte-Schlussmann Bergenthal zu und konnte diesen nicht überwinden. »Spätestens in dieser Situation musste doch das 1:0 für uns fallen«, haderte Koch und sollte den Torschrei dann noch einmal auf den Lippen haben: Der eingewechselte Daniel Richter setzte sich glänzend durch, passte auf den ebenfalls eingewechselten Sascha Zimmermann, der wiederum in bester Position nicht in die Netzmaschen traf.
Vier Großchancen und kein Tor. Einziges Brakeler Manko am gestrigen Sonntag war die Nicht-Verwertung der besten Gelegenheiten. »Normal verlierst Du eine solche Partie dann noch«, weiß der Brakeler Trainer aus seinen langen Erfahrungen als Spieler und als Trainer. Aber zum Glück gab es immerhin einen Punkt für die Gäste. Der Tabellenführer erspielte sich gegen diese Mannschaft nicht eine echte Torchance und war lediglich bei den Standards gefährlich. »Doch auch in diesen Situationen haben wir alles im Griff gehabt. Die Bielefelder haben mich stark enttäuscht«, stellte Werner Koch in seiner Analyse fest. Vor dem Spitzenspiel wäre er sicherlich mit einem Punkt beim Spitzenreiter und selbst ernannten Aufstiegskandidaten Nummer eins zufrieden gewesen. Doch nach dem Verlauf der 90 Minuten und den ausgelassenen Chancen musste sich der Coach zwangsläufig ärgern. Der Aufsteiger aus dem Fußballkreis Höxter liegt damit weiterhin nur einen Zähler hinter den Bielefeldern und verbleibt in der Spitzengruppe.
»Wer hätte uns das vor Saisonbeginn denn zugetraut ?«, fragte Koch und kann nach acht Spieltagen und 15 Punkten zu Recht stolz auf sein Personal sein. »Die Geschenke, welche uns die Bielefelder machten, haben wir nicht angenommen. Heute hätte der Sieger nicht nur die SpVg. Brakel sein können, sondern müssen«, lautete das Abschluss-Fazit des ehrgeizigen Trainers. Sein Fichte-Kollege Sven Moning gratulierte zur starken Leistung und stellte bezogen auf die Vorstellung seiner Schützlinge fest: »Wir haben heute zu zrückhaltend gespielt. Die Mannschaft hatte anscheinend zu viel Respekt vor der SpVg. Brakel.«
Unterdessen war der Blick bei den Nethestädtern schon wieder nach vorn gerichtet. In der zweiten Runde des Westfalenpokals erwarten die Rot-Schwarzen am Samstag, 7. Oktober, den SC Verl. »Auf diese Mannschaft freuen wir uns«, so Koch. Der Traum von der Überraschung hat begonnen.

Artikel vom 02.10.2006