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Schotten dicht am Siel

Das Wehr wird bis Mittwoch stufenweise angehoben

Bad Oeynhausen (ke). »Fast einen halben Meter«, so schätzt Manfred Höltkemeier, »ist die Werre schon wieder angestiegen«. Freitagmittag wurde damit begonnen, das Sielwehr wieder anzuheben.
Der Werster Manfred Höltkemeier und sein Hund Brisco interessieren sich für das Wehr, das bereits seit Freitag stufenweise wieder angehoben wird. Foto: Kehmeier
Schwere Ketten sorgen dafür, dass sich langsam und in mehreren Schritten die eiserne Sperre im Fluss erhebt. Das wird sich einige Tage lang hinziehen. »So schonend wie möglich«, versichert Ralf Isemann von den Löhner Wirtschaftsbetrieben (WBL). Und Dirk Henschel, Betriebsleiter des Staatsbades, ergänzt für die Oeynhausener Seite des grenzübergreifenden Vorhabens einer möglichen neuen, sozusagen rückwärts gewandten, Werre-Regulierung in Richtung naturnaher Flussaue: »Der Unterlauf bis zur Weser soll schließlich nicht trocken fallen. Deswegen wird das Sielwehr stufenweise hochgezogen.«
Mittwoch kommender Woche soll das Wehr dann ganz oben sein. Vom Sielwehr flussabwärts soll die derzeitige Regulierung so erfolgen, dass möglichst wenige Fische und andere Tiere betroffen sind. Auch die Angler seien entsprechend verständigt worden, wie Isemann zu verstehen gibt.
Werre-Anlieger Manfred Höltkemeier aus dem Kanutenweg ist skeptisch, was die Behandlung der Wasserstände angeht, über die er sich auch im Internet sachkundig macht. Allerdings hat er den Pegel jeden Tag vor Augen. Schon vor der Absenkung hatte er einen Gutachter auf dem Grundstück. Inzwischen ist aus der Verbindungsmauer zwischen Haus und Garage ein Stein herausgefallen. »Das zurückgehende Grundwasser hat den Riss verursacht«, ist er gar nicht gut auf das »Versuchsprogramm Werre« zu sprechen.
Mit seinem Hund Brisco sieht er jeden Tag am Fluss nach dem rechten. Jetzt ist er froh, dass die Schotten des Wehrs wieder angehoben werden.

Artikel vom 30.09.2006