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THW probt für
den Ernstfall

Einsatzübung in Münster-Handorf

Bünde (BZ). Die Bünder THW-Helfer haben auf dem Übungsgelände des Technischen Hilfswerks in Münster-Handorf für den Ernstfall trainiert. Während der dreitägigen Einsatzübung wurden die ehrenamtlichen Helfer mit einer Großschadenslage konfrontiert - Einsatz nach einem schweren Erdbeben.

Ereignisse wie das Elbehochwasser 2002 oder das Schneechaos im Münsterland 2005 machen deutlich, das ein Einsatz nicht immer vor der eigenen Haustür stattfindet. Bei solchen Großschadenslagen werden die Helfer der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) aus ganz Deutschland zusammengezogen. Dabei ist der einzelne Helfer zum Teil über Wochen im Einsatzgebiet tätig.
Alle zwei Jahre findet beim THW Bünde daher eine mehrtägige Einsatzübung statt, um die ehrenamtlichen Helfer auf solche Großschadenslagen und die damit verbundenen Belastungen vorzubereiten. Eine solche Übung bedarf sorgfältiger Planung. Die einzelnen Einsatzaufträge für die Räum- und Bergungsgruppen müssen dem Ausbildungsstand entsprechen, sollen die einzelnen Helfer aber auch unter Druck setzen. Gezieltes Verursachen von Stresssituationen und zusätzliche Belastungen während der Ruhepausen sollen den Helfern zeigen, wo ihre Grenzen sind. Auf gute Teamarbeit wurde dabei verstärkt geachtet.
Zugführer Patrick Kalinna, Zugtruppführer Michael Daginnus und Ausbildungsbeauftragte Ket Yee Lee hatten die Übung in wochenlanger Arbeit vorbereitet und überwachten in Münster die Arbeit der einzelnen Gruppen. Wenn nötig, wurde auch schon mal mit der Trillerpfeife unterbrochen. Das Programm war umfangreich: Erkunden der Schadenslage, Einrichten der Einsatzabschnittsleitung, Einrichten der Quartiere, Durchführen von Bergungs-, Rettungs- und Räummaßnahmen im gesamten Einsatzraum. Dabei hatten sich die drei Übungsleiter einiges einfallen lassen: Retten aus Höhen und Tiefen, Tunnelsysteme erkunden und Lagekarte anfertigen, Abstützen von Gebäudeteilen, Hohlräume freilegen. Besonders intensiv genutzt wurde das neu errichtete Tunnelsystem. Auf den zwei Ebenen wurden die Helfer bei der Suche nach Vermissten Personen mit den unterschiedlichsten Hindernissen konfrontiert: Holz- und Glaswände wurden eingebaut ein Teil des Tunnelsystems geflutet.
Am Ende der Einsatzübung zeigten sich die Übungsleiter sehr zufrieden mit den Leistungen der einzelnen Gruppen und auch die Helfer waren sich einig: » Ein gelungenes Wochenende - anstrengend aber schön!«
Wer sich für den ehrenamtlichen Dienst beim Technischen Hilfswerk interessiert, hat jeden Dienstag zwischen 19 und 22 Uhr die Möglichkeit sich beim Ortsverband Bünde, Daimlerstraße 20-26 im Industriegebiet Ennigloh, zu informieren. Anfragen werden auch telefonisch (05223 / 60707) oder per eMail (ov-buende@thw.de) entgegengenommen. Weitere Informationen im Internet:
www.thw-buende.de

Artikel vom 05.10.2006