02.10.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Rückraum wie eine Lotterie

TuS wieder Letzter - 19:23 nach 17:14 - »Rot« gegen Kreckler und Wilmsen

Von Lars Krückemeyer
Hamm (HK). Noch bessere Gelegenheiten, um auswärts zu punkten, werden sich dem TuS Spenge in den nächsten Wochen kaum bieten. Auch beim ASV Hamm unterlag der Handball-Zweitligist am 5. Spieltag mit 22:25 (14:14) und ist nun als einzige Mannschaft ohne Punkt wieder Tabellenletzter.

In der Schlussphase einer ausgeglichenen ersten Halbzeit, in der Michael Scholz mit sechs Treffern herausragte, nutzte der TuS drei Hammer Fehler bzw. Fehlwürfe und glich zur Pause nach einem Drei-Tore-Rückstand aus. Auch der Start in die zweite Hälfte verlief nach Wunsch, denn der ASV war völlig von der Rolle, allen voran der sprung- und wurfgewaltige Matthias Aschenbroich. Die Gäste setzten sich durch Tore von Frank Steinicke, Jan Rüter und Michael Scholz auf 17:14 ab (35.) und schienen auf dem besten Weg, die ersten Punkte der Saison einzufahren.
Warum der TuS Spenge in seinem sechsten Zweitliga-Jahr vermutlich um den Klassenerhalt bangen muss, demonstrierte er danach jedoch »eindrucksvoll«. Bis zur 57. Minute gelangen nur noch drei Tore, darunter ein Siebenmeter, ein Stemmwurf und ein Abstauber - der Spenger Rückraum präsentierte sich ohne Stefan Dessin schlicht und einfach als nicht zweitligatauglich! Die aus der Oberliga kommenden Jan Bröenhorst und Thorsten Bergmann (in seinem zweiten Jahr in Spenge) waren eindeutig überfordert, den TuS auf Kurs zu halten. Auch Jan Rüter fand nun mehrfach seinen Meister in Torwart Carsten Schröder, so dass Trainer Walter Schu-bert wechseln konnte, wie er wollte: im »Spenger Rückraum-Lotto« gab es am Samstag nur »Nieten«. Hinzu kam, dass nun auch Scholz zweimal am Keeper scheiterte und prompt ausgewechselt wurde.
Dass Hamm noch einmal zurück ins Spiel fand, lag an zwei Schlüsselszenen. Zunächst vergab Stephan Wilmsen eine Konterchance zum möglichen 18:14 für den TuS, kurz darauf sah David Kreckler nach einem Foul an Rob de Pijper eine vertretbare rote Karte.
Während Spenge zwischen der 40. und 50. Minute selbst in Überzahlsituationen ohne Torerfolg blieb, setzte sich Hamm auf 20:18 ab. Dann der nächste Schock für den TuS: auch Wilmsen schickten die Schiedsrichter nach einem Foulspiel mit der roten Karte vom Feld. Nach dem 20:19 durch einen Siebenmeter von Alexander Weiß folgten weitere sechs Fahrkarten, darunter ein verworfener Siebenmeter, so dass sich Hamm auf 23:19 (56.) absetzte. Erst jetzt nahm Schubert eine Auszeit und versuchte, mit Scholz als siebtem Feldspieler für Torwart Carsten Mundhenk zu retten, was kaum noch zu retten war. Zwar agierten die Hammer in der Schlussphase nun übernervös, doch beim Stand von 24:22 sorgten zwei Fehlpässe der Gäste für den endgültigen »K.o.«.

Artikel vom 02.10.2006