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Ein Herz für Senioren

Die Idee kam Stephanie Hofma im Schlaf: »Ich hatte einen Traum, in dem ich mich um ältere Menschen kümmerte«, erinnert sich die 16-Jährige. Sie folgte der nächtlichen Eingebung und erkundigte sich gleich am nächsten Tag bei der Schulsozialarbeiterin in der Hauptschule Versmold, die Stephanie besucht, wo sie ihr Vorhaben in die Tat umsetzen könne: »Ich habe einfach Lust verspürt, Verantwortung zu übernehmen.«
Sehr schnell war der Kontakt zum Altenheim im Katharina-von-Bora-Haus geknüpft und im Februar 2005 durfte Stephanie erstmals an einer Altenbetreuung teilnehmen. Auf Anhieb fand sie große Freude an ihrer neuen Tätigkeit: »Es war für mich total überwältigend, wie dankbar alte Menschen sind, nur weil man sich mit ihnen beschäftigt.«
Schon vier Monate später wurde Stephanie die alleinige Verantwortung für eine Seniorengruppe übertragen. Seitdem betreut sie ehrenamtlich einmal pro Woche zwei bis sieben Personen gleichzeitig, indem sie mit ihnen »Mensch ärgere dich nicht« spielt, bei gutem Wetter spazieren geht oder einfach nur vorliest. Die Sitzungen dauern zwar nur eineinhalb Stunden, bereichern den Lebensabend der Rentner aber in hohem Maße. »Und das spürt man in den Blicken, was auch mich glücklich macht«, freut sich Stephanie jedes Mal wieder. So konnte sie auch die anfangs neckischen Kommentare ihrer Schulkameraden ertragen. »Die sind mittlerweile aber still geworden und haben meine Arbeit voll akzeptiert.«
Ihre berufliche Zukunft sieht Stephanie trotz der positiven Erfahrungen mit Älteren aber in der Kinderarbeit. Sie habe sogar schon eine Ausbildungsstelle als Erzieherin im Peckeloher Kindergarten »Sinai« sicher. Bei der Bewerbung hat sich sicher auch Stephanies zusätzliches Engagement in der Jungschar Peckeloh und der TenSing-Gruppe des CVJM Versmold ausgezahlt.(mapu)

Artikel vom 02.10.2006