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Haus Malz ist Denkmal des Monats

Landschaftsverband lobt das Engagement des Eigentümers


Kreis Herford (HK). Nur wenige Häuser aus dem 17. Jahrhundert in Westfalen-Lippe sind so gut erhalten wie das 1648 errichtete Haus Malz an der Langen Straße 136 in Vlotho. Weil die ursprüngliche und später hinzugekommene Innenausstattung fast vollständig erhalten ist und der Eigentümer mit der Gründung einer Stiftung dafür gesorgt hat, dass das heute als Museum genutzte Haus auf Dauer erhalten bleibt, hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) es als Denkmal des Monats September ausgezeichnet.
»Selten kommen für die Denkmalpflege so viele glückliche Umstände zusammen: Ein heute fast einzigartiges Haus, ein Besitzer, der sein Leben lang alles für die Erhaltung seines alten Hauses getan hat und der nun zusammen mit seiner Familie sicherstellt, dass das Haus Malz auch in Zukunft erhalten bleibt«, begründet LWL-Denkmalpfleger Dr. Fred Kaspar die Auszeichnung.
Zwar ähnelt das aus kräftigem Eichenfachwerk errichtete Haus den Bauernhäuser der Region, doch es war seit jeher ein Kaufmannshaus, das seinen früheren Besitzern nicht nur als Wohnhaus, sondern auch als Kontor und Warenlager diente. Errichtet hat das charakteristische Dielenhaus 1648 der Baumeister Henrich Helle für den Kaufmann Otto Heinrich Schürmann und seine Frau Elisabeth Waddenberg.
Da die Lange Straße zum Hafen an der Weser führte, die zu der Zeit eine der wichtigsten Verkehrsadern Deutschlands war, eignete sich das Haus bestens für den Handel. Durch das große Eingangstor konnten die Händler direkt in die geräumige Diele fahren. Mit einem Aufzugsrad, das noch erhalten ist, konnten die Waren zu den beiden geräumigen Lagerflächen auf dem Dachboden befördert werden.

Artikel vom 28.09.2006