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Stadtring steht
vor den Wochen
der Wahrheit

Zehn Bürgereingaben eingegangen

Von Oliver Horst
Versmold (WB). In Sachen Stadtring stehen die Wochen der Wahrheit bevor: Am Dienstag endete die Offenlegung des Bebauungsplanes. Am 26. Oktober kann die Politik Planungsrecht herstellen und während der anschließenden Haushaltsplanberatungen muss sie Farbe bekennen, ob tatsächlich für 2007 Geld bereitgestellt wird. Eine offene Baustelle bleibt zudem: der Grunderwerb.

Ohne die notwendigen Flächen im Bereich des ersten Bauabschnittes von der B 476 in Loxten bis zur Straße »Im Industriegelände« im Besitz zu haben, fehlt dem Projekt die Baureife. Deshalb führt die Stadt seit Monaten Gespräche mit Grundstückseigentümern. Bevor Verträge geschlossen werden könnten, müsse Planungsrecht geschaffen werden und die Politik eine Entscheidung über den Bau des Stadtrings fällen, erklärte Bürgermeister Thorsten Klute auf Anfrage des VERSMOLDER ANZEIGERS. Zudem müsse tatsächlich eine zeitnahe Förderung des 5,5-Millionen-Projektes absehbar sein. In dieser Frage ist als nächstes der Regionalrat am Zug, der das Straßenbauprojekt als möglichst wichtig einstufen müsste, damit kurzfristig Fördermittel fließen könnten.
Planungsrechtlich nimmt derweil alles seinen Lauf. Während der vierwöchigen Offenlage des Bebauungsplanentwurfes sind zehn Einwendungen von Privatpersonen eingegangen. Diese werden nun vom Planungsbüro Nagelmann und Tischmann bewertet und abgewogen. »In der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses am 11. Oktober wollen wir das Thema beratungsreif vorlegen«, erklärt Bauamtsleiter Hartmut Lüdeling. Der Stadtrat könnte den Bebauungsplan am 26. Oktober verabschieden. Dann stehen Einplanungsgespräche zwischen Bezirksregierung und Landesministerium an, ehe der Regionalrat die Wichtigkeit des Stadtrings im Vergleich zu anderen regionalen Projekten einstuft.
Als Bedingung für eine kurzfristige Förderung des Stadtrings mit Bundes- und Landesmitteln hatte Staatssekretär Günter Kozlowski wie am 14. September berichtet eine entsprechende Priorisierung genannt. »Dafür zu werben ist Aufgabe der Stadt Versmold und der Politik«, hatte Kozlowski seinerzeit erklärt. FDP-Stadtvertreter Heiner Kamp hat seine Fühler bereits ausgestreckt. Am Wochenende tauschte er sich mit dem Fraktionsvorsitzenden der FDP im Detmolder Regionalrat, Kai Abruszat, über den Stadtring aus.
Abruszat habe prompt reagiert, berichtet Kamp. Am Montag habe der Fraktionschef in der Regionalratssitzung eine Anfrage an die Bezirksregierung gestellt. Darin bittet Abruszat vor dem Hintergrund der Äußerungen von Kozlowski um eine Mitteilung zum Stand der notwendigen Maßnahmen, damit das Projekt Förderfähigkeit erlangen kann. Auch ein Bild vor Ort hat sich Abruszat schon gemacht: »Ich habe mir am Samstag auf der Rückfahrt von Soest nach Minden in Versmold die Gegebenheiten angesehen. Das Anliegen für eine Ortsentlastungsstraße ist wirklich berechtigt.« Am erfolgversprechendsten wäre ein Schulterschluss der politischen Entscheidungsträger aller Fraktionen vor Ort für das Projekt, erklärte Kai Abruszat. Dies erleichtere dem Regionalrat die Einstufung des Projektes in der Prioritätenliste.

Artikel vom 28.09.2006