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Gut in Enger eingelebt

Förderkreis erweitert sein Dienstleistungsangebot

Enger (vz). Seit einem Jahr wirkt der Förderkreis »Wohnen-Arbeit-Freizeit« in Enger und zieht jetzt eine positive Bilanz. Diese wiederum ermutigt den Verein, der Altenpflege betreibt, dazu, die Personaldecke aufzustocken.

»Nächstes Jahr von April an wird die erste Altenpflegeschülerin ihre Ausbildung beim Förderkreis absolvieren«, kündigte Uli Marquardt an. Er ist Leiter des Ambulanten Dienstes, der in Gütersloh seinen Stammsitz hat und unter dessen Regie der Förderkreis in Enger von an der Wertherstraße 22 arbeitet. Der Förderkreis wurde 1984 in Gütersloh gegründet, versieht Pflegedienst, kümmert sich um Wohnbetreuung und betreibt zwei Tagesstätten.
Das Personal in Enger werde in wenigen Tagen noch um eine examinierte Fachkraft ergänzt, die pflegenden Angehörigen vom Demenzkranken zur Seite stehen will, »wenn die Angehörigen mal einen Tag oder ein paar Stunden durchatmen wollen«, sagte Marquardt. Die Tagesbetreuung Demenzerkrankter wird vom 1. Oktober an bereit gehalten.
Während der vergangenen zwölf Monate habe sich der Pflegedienst »gut in das lokale Hilfesystem integriert und ist mittlerweile fast nicht mehr wegzudenken«, betonte der Leiter. Versorgt werden Patienten in Enger, Spenge, Bünde sowie in nahe gelegenen Gemeinden. Die Patienten seien zufrieden mit dem Angebot, das zeige sich daran, dass ihre Zahl von 30 im vergangenen Jahr auf nun mehr als 40 Personen wuchs. Der jüngste Patient ist sechs Jahre alt und der älteste 92. Sechs angestellte Vollzeitpflegekräfte, geleitet von Altenpfleger Wolfgang Held, betreuen die Patienten. »Neben der grundpflegerischen Versorgung kümmern wir uns auch um die hauswirtschaftlichen Dinge«, erwähnte Held. Frühstück, Mittagessen und der Kaffeenachmittag werden bereitet; organisiert werden auch kleine Ausflüge, wenn es der Gesundheitszustand der betreuten Menschen zulasse. »Wir geben den Patienten ein kleines Stück Gemeinschaft«.
Von einer Wohngemeinschaft (WG) musste sich der Förderkreis allerdings verabschieden. Im Frühjahr sollte eine Senioren-WG in der ersten Etage des Gebäudes an der Wertherstraße 22 eingerichtet werden. »Die Engeraner zeigten aber kein Interesse«, bedauerte Held. »Ältere Menschen bleiben hier, wie sie zeigt, bis zuletzt in ihrer familiären Umgebung oder im eigenen Haus und gehen dann erst ins Altersheim.

Artikel vom 28.09.2006