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»Das sind optimale Werte«

Gute Noten für Harsewinkel: Nitratwerte gehen weiter zurück

Harsewinkel (jaf). Monika Drücker hatte Grund zum Strahlen. Der Bericht der Beraterin der Kooperation Wasserwirtschaft und Landwirtschaft fiel in der jüngsten Umweltausschusssitzung durchweg positiv aus: sinkende Nährstoffüberhänge, die meisten Uferrandstreifen im gesamten Kreisgebiet und gute Brunnenwerte. Das wollten die Harsewinkeler Politiker hören.

51 Proben wurden im Jahre 2005 im Harsewinkeler Wasserschutzgebiet entnommen. »Damit haben wir 68 Prozent der Flächen beprobt«, bilanzierte die Umweltexpertin, die von »sinkenden Nährstoffüberhängen« sprach. Das heißt im Klartext: Die Kooperationsberaterin verzeichnete bei Stickstoff, Phosphor und Kalium eine abnehmende Tendenz. »Das sind derzeit optimale Werte. Viel mehr ist nicht mehr herauszuholen«, sprach Monika Drücker ein dickes Lob aus.
Gute Nachrichten hatte sie auch in Sachen Uferrandstreifen im »Gepäck«: Im Kreis werden insgesamt 132 Hektar von 70 Antragstellern als Uferrandstreifen genutzt. Auf Harsewinkel entfallen davon alleine 83 Hektar - macht unterm Strich sage und schreibe 63 Prozent der Gesamtfläche aus. Außerdem kommen 37 Antragsteller aus Harsewinkel, sprich 53 Prozent des Kreises. »Es ist sehr erfreulich, dass es in Harsewinkel kreisweit die meisten Uferrandstreifen gibt - und zwar an allen Bächen und Flüssen. Vielleicht müsste man die Lutter noch ein wenig mehr forcieren«, so Drücker. Gleichzeitig machte die Expertin aber eine Einschränkung: »Im Jahr 2006 können keine neuen Uferrandstreifenanträge gestellt werden, da sich die Landesrichtlinien bis 2007 ändern werden«. Das Geld für die Uferrandstreifen komme vom Ministerium und vom Kreis. »Für die Stadt ist das kostenneutral«, so Drücker.
Auch beim Anbau im Wasserschutzgebiet ist man in Harsewinkel auf einem guten Weg: 177 Hektar werden mit Ackerfrüchten angebaut (68,9 Prozent), die Begrünungsfläche liegt bei 80 Hektar (31,1 Prozent). »Das ist eine positive Tendenz, die sich auch bei den Brunnenwerten fortsetzt«, leitete Monika Drücker zum nächsten Thema über: Die Nitratwerte seien überall nach unten gegangen. 1996 habe man noch Probleme mit zwei Brunnen im Wasserschutzgebiet gehabt, aber auch das gehöre der Vergangenheit an. Der Nitratwert im Trinkwasser liege jetzt bei 28 Milligramm pro Liter, 1991 lag dieser Wert noch bei 39 Milligramm pro Liter. »Das ist aber immer noch weit unter dem Grenzwert von 50 Milligramm«, unterstrich Monika Drücker.
Bernhard Hollensett (UWG) ging auf die Brachflächen ein und wollte wissen, was man als Landwirt dafür bekommt. »Die Flächen müssen fünf Jahre stillgelegt werden. Dann gibt es 150 Euro pro Hektar von der Kooperation, der übrigens 125 Mitglieder angehören - darunter 70 Haupterwerbslandwirte und 55 Nebenerwerbslandwirte«, so Drücker. Insgesamt beträgt die bewirtschaftete Fläche 4600 Hektar. Die Kooperation besteht seit 1991 und hat sich zum Ziel gesetzt, den Nitrat- und den Pflanzenschutzmitteleintrag im Trinkwasser zu reduzieren.

Artikel vom 28.09.2006