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Haus Reineberg
als Standort nicht geeignet

CDU-Fraktion gegen Bekenntnisschule

Hüllhorst (HoG). Die Hüllhorster CDU-Fraktion hält Haus Reineberg als Standort für eine Bekenntnisschule für nicht geeignet. Das teilte gestern Fraktionssprecher Günter Obermeier mit.

Als Begründung führte der CDU-Fraktionschef an, der Standort finde nach Auffassung der Christdemokraten nicht die nötige Akzeptanz in der Bevölkerung. Man werde deshalb durch einen planungsrechtlichen Beschluss die nötigen Fakten schaffen, damit Haus Reineberg kein Schulstandort im Sekundarbereich I (Klasse 5 bis 10) werde, erklärte Günter Obermeier weiter.
Gleichzeitig unterstütze die CDU-Fraktion alle Bemühungen, Haus Reineberg vor der Abrissbirne zu schützen. »Es sollen noch einmal alle Kräfte gebündelt werden, um nach einer Alternativlösung zu suchen, wenn sich die vier Kirchenkreise Ende kommenden Jahres aus der Finanzierung von Haus Reineberg verabschieden«, schlägt Obermeier vor.
Und auf die von der CDU geforderte Informationsveranstaltung am vergangenen Mittwoch (Die LK berichtete ausführlich in ihrer Ausgabe vom 22. September) geht der CDU-Fraktionschef ein. Der außerordentlich gute Besuch sei von den CDU-Mitgliedern positiv beurteilt worden. »Die zahlreichen Diskussionsbeiträge und Wortmeldungen beweisen einmal mehr, wie notwendig die Bürgebeteiligung ist, und zwar bevor in den politischen Gremien richtungsweisende Entscheidungen getroffen werden«, resümierte er.
Bereits zur Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses am 7. September hatte die SPD-Fraktion eine Veränderungssperre für Haus Reineberg beantragt, um in Ruhe die Aufstellung eines Bebauungsplanes zu ermöglichen. Dieser Antrag war mit CDU/FDP-Mehrheit vor dem Hintergrund der geforderten Informationsveranstaltung von der Tagesordnung abgesetzt worden. Der Fachausschuss wird sich nun in seiner nächsten Sitzung am Mittwoch, 11. Oktober, erneut mit dieser Materie beschäftigen.
Peter Dück, Geschäftsführer des Christlichen Schulvereins Lippe, in dessen Trägerschaft die Bekenntnisschule etabliert werden sollte, zeigt sich gegenüber der LÜBBECKER KREISZEITUNG angesichts des Widerstandes nun auch aus den Reihen der CDU ungerührt. Das Angebot des Kirchenkreisverbandes, Haus Reineberg an den Christlichen Schulförderverein Lübbecker Land zu veräußern, stehe im Raum. Außerdem werde der Standort Haus Reineberg ohnehin nicht als ideal angesehen. »Eine Bekenntnisschule nördlich des Wiehengebirges wäre uns natürlich lieber«, erklärte Dück. Schon in der Informationsveranstaltung vor einer Woche hatte er sich für einen Standort im Norden des Kreises ausgesprochen.
Für den Kirchenkreisverband, zu dem die Kirchenkreise Lübbecke, Minden, Herford und Vlotho gehören, ist der Christliche Schulförderverein gegenwärtig der einzige Interessent. Zwar gebt es Gespräche mit der Arbeiterwohlfahrt, der auch Unterlagen zur Verfügung gestellt worden seien, aber das sei noch nicht einmal der berühmte Silberstreif am Horizont, erklärte gestern Andreas Huneke, Superintendent des Kirchenkreises Vlotho, gegenüber dieser Zeitung auf Anfrage. Die Entscheidung inzwischen aller politischen Gremien aus Hüllhorst gegen die Schule hält Huneke »für einen kläglichen Versuch, etwas verhindern zu wollen, was sie nicht verhindern können«. Die Bekenntnisschule, gegen die es übrigens aus kirchlicher Sicht nichts einzuwenden gebe, werde kommen, ob nun in Hüllhorst oder in der näheren Umgebung. Und das sehr bald. Das hatte auch Peter Dück bereits in der Informationsveranstaltung vor einer Woche bekräftigt.

Artikel vom 28.09.2006