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Historisches Rathaus als Atelier


Dringenberg (wes). An vier Tagen wurden die Räume des historischen Rathauses Dringenberg zum Atelier verschiedenster Künstler. Grund war der Workshop des Kulturvereins ArtD Driburg. Unter der Leitung von Prof. Dr. Helga Kämpf-Jansen, Dozentin im Fach Kunst an der Universität Paderborn, wagten sich die Teilnehmer an die Thematik »Von Menschen und Dingen -Ê Fragmente ästhetischer Biografien«. Als Materialien der Biographien, die eine unterschiedliche Mischung aus fiktiven und realen Begebenheiten darstellen, dienten Bilder, Objekte und auch Texte.
Kurz nach dem Beginn des Workshops stellten die Künstler der letztjährigen Veranstaltung ihre Werke vor. Die Teilnehmer, die aus ganz Deutschland nach Dringenberg kamen, erhielten von den zahlreichen Dozenten des Workshops viele Anregungen, um die Möglichkeiten des Malens, Fotografierens, Zeichnens, Druckens, Schreibens oder des plastischen Arbeitens zu erfahren.
Norbert Böckmann beispielsweise erzählte die Geschichte von Karl, dem Kanalarbeiter. Mit Fotografien und Scanographien erstellte Böckmann die größtenteils fiktive erzählerische Geschichte des einfachen Kanalarbeiters. Der Künstler Wolfgang Brenner stellte die fiktive Geschichte einer Person zur Zeit des Nationalsozialismus dar. Textsequenzen im Bild erzählen die Gedanken des Auswanderungswilligen über die neue Welt Amerika. Prof. Dr. Helga Kämpf-Jansen stellte ihre Sammlung über die Pilzsammlerin Hannah Hogarth vor. Der erfundenen Person wurde von Kämpf-Jansen neues Leben eingehaucht. Dazu verwandte diese auf dem Flohmarkt erworbene Texte einer Originalperson. Diese hatte tatsächlich ebenfalls einen Hang zu Giftpilzen und allem, was giftig ist. Gabriele Sprenger aus Dringenberg zeigte ihre noch nicht vollendete Biographie über ihren eigenen Bruder. Mit Fotos und Texten wird auch sie sein ganzes Leben festhalten.

Artikel vom 28.09.2006