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Gutachter empfehlen
neues Hallenbad im Siel

Baukosten von 4,4 Millionen Euro veranschlagt

Von Thomas Hochstätter
Bad Oeynhausen (WB). Den perfekten Standort für das neue Oeynhausener Sportschwimmbad gibt es nicht. Machbar und wirtschaftlich sinnvoll wäre jedoch ein 4,4 Millionen teures Hallenbad im Siel.

Das ist das Ergebnis des Bädergutachtens einer bayrischen Fachfirma, das gestern Abend im Stadtrat vorgestellt wurde. Sollten sich die Politiker für diese Lösung entscheiden, kämen auf die Stadt jährliche Kapitalkosten von rund 400 000 Euro zu - 20 Jahre lang. Der Abriss des Hallenbades Rehme würde zusätzlich einmalig etwa 700 000 Euro kosten. Das hat die »GMF mbH & Co. KG« aus Neuried bei München ermittelt. Diplom-Betriebswirt Michael Bäuml sagte, andere Schwimmbadformen wie Therme oder Spaßbad seien nicht zu empfehlen. Dazu sei der Markt in der Region zu gesättigt.
Wenn man jedoch davon ausgehe, dass sowohl der Freiluftbereich des Sielbades als auch das Freibad Lohe erhalten blieben, dann sei der Neubau im Siel anzuraten. Dieser Neubau, nur etwa eine halbe Million Euro teurer als die verworfene Komplettsanierung des Hallenbades in Rehme, wäre allerdings eine Sparversion - ohne Sprunganlage, ohne Cafeteria, nur mit einem Getränke- und Imbissautomaten. Angesichts eines veranschlagten Nachfragebedarfs von 31 200 öffentlichen Gästen, 7 700 Vereisnnutzern und 19 000 Schülern lohne sich keine Gastronomie, sagte der Bäderexperte.
Für die Lösung im Siel sprächen unter anderem der bekannte Badstandort, die Möglichkeit, mit einer neuen technischen Anlage Hallen- und Freibad gemeinsam zu betreiben, und die Chance, das Personal ohne weite Wege flexibel verschieben zu können.
Deutlich wurde den Ratspolitikern: Angesichts der Situation der einzelnen Bäder lassen sich Ausgaben nicht gänzlich vermeiden. Geld sparen ließe sich nur, wenn man das Hallenbad Rehme schließt und auf ein Schwimmsportangebot gänzlich verzichtet.
Vertreter der Grünen brachten zwar noch einmal die Idee eines Regionalschwimmbades - zum Beispiel gemeinsam mit Löhne betrieben - ins Gespräch. Doch auch der Berater aus dem fernen Bayern warnte davor, das Kirchturmdenken der Kommunen zu unterschätzen - wenngleich es Beispiele für solche interkommunalen Bäder gebe.
Beim Standort des neuen Bades ist GMF zunächst von einer Fläche östlich des kleinen Planschbeckens im Siel ausgegangen, so dass die Parkplatzsituation nicht verändert würde. Eine Detailplanung, etwa der Zufahrtswege, steht allerdings noch aus. Die Politiker wollen zunächst in den Fraktionen und in einer der nächsten Sportausschusssitzungen beraten.

Artikel vom 28.09.2006